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IBA-Fachtagung im Abschlussjahr in Wanzleben rückt das Thema Familie in den Mittelpunkt Stadt trumpft zum Höhepunkt mit "Familienkompass" auf

Von Constanze Arendt 18.03.2010, 04:53

Wanzleben wird am 22. und 23. April zu einem Ort der Begegnung. Im Rahmen einer Fachtagung zur Internationalen Bauausstellung ( IBA ) treffen sich hier Fachleute aus der gesamten Bundesrepublik, um unter dem Motto " Die Stadt als Familie sehen " zu diskutieren und neue Perspektiven zu erschließen. Das Programm steht bereits, die Vorbereitung laufen auf Hochtouren. So ist beispielsweise ein " Familienkompass " in der Entstehung und sind die Gastgeschenke mit dem IBALogo längst geordert.

Wanzleben. " Wir können stolz sein, dass wir es als Stadt mit 5 000 Einwohnern geschafft haben, uns die ganze Zeit mit diesem Thema zu beschäftigen ", freut sich Bürgermeisterin Petra Hort und verweist darauf, dass Wanzleben die kleinste der 19 IBA-Städte in Sachsen-Anhalt ist. Seit der Antragstellung im Jahre 2003 heißt das Thema hier " Urbane Familienfelder ". Was sich so erstmal ganz nüchtern anhört, bedeutet nichts anderes, als das sich die Stadt als Familie darstellt. Und deshalb ist auch Hort froh, dass dieses Thema gefruchtet hat und im Rahmen des IBA-Projektes, das nicht darauf ausgerichtet ist, unbedingt etwas Neues zu bauen, doch einige Erfolge erzielt worden sind. So verweist sie beispielsweise auf die rege Teilnahme der Vereine bei neu entstandenen Veranstaltungen.

Auch einen Familienkompass in Form einer Broschüre soll es in den nächsten Tagen ( spätestens aber bis zur Eröffnung der Konferenz am 22. April ) geben, der aufzeigt, wieviele Angebote für Familien doch in der Stadt vorhanden sind. " Und auch die riesige Treppe, die in den vergangenen Tagen sehr viel kritisiert wurde, gehört dazu ", sagte Petra Hort zu dem " Hingucker ", der alle IBA-Städte bis zum Oktober verbinden wird. In jeder Stadt steht so eine Treppe, die als Informationspunkt dienen soll und, sobald es frostfrei ist, auch mit Informationen über die IBA und die Stadt versehen wird. " Bei der Auswahl des Ortes hatten wird sehr wenig Möglichkeiten, der Informationspunkt soll auch für Besucher der Stadt sichtbar sein und vielleicht auch ein bisschen provozieren. Und dort, wo er steht, ist auch unser Marktstandort ", verdeutlicht die Bürgermeisterin.

Sylvia Dammering, als Leiterin des Amtes für Soziales auch zuständig für das Thema IBA in Wanzleben, kündigt an, dass die Treppe bis zum Ende des Abschlussjahres in der Schulstraße stehenbleiben wird. Die Eröffnung des Präsentationsjahres findet am 8. April in Magdeburg statt.

Wenn die Konferenz in Wanzleben stattfindet, werden die Wanzleber selbst nicht außen vor bleiben. Sie dürfen auch an der Konferenz teilnehmen, sollten sich aber zuvor in der Stadtverwaltung anmelden. " Wir hoffen, dass davon auch rege Gebrauch gemacht wird, denn das ist auch eine Gelegenheit, sich Ideen zu holen und Erfahrungen auszutauschen ", sind sich Hort und Dammering einig. Auch wenn sich das Thema nicht einzig und allein um Wanzleben dreht, sondern sich generell auf den demografischen Wandel in den Städten bezieht.

Die neuen Formen des städtischen Zusammenlebens, die Wanzleben im Rahmen seines IBA-Projektes seit 2003 erprobt, lassen sich so auch in anderen Städten anwenden. Denn : Der fortschreitende Bevölkerungsrückgang bringt es mit sich, das öffentliche Versorgungsangebote wegbrechen und viele Aufgaben neu organisiert werden müssen. So hat sich Wanzleben auf die Fahnen geschrieben, die Für- und Vorsorge, die Sozialisation und die Gemeinschaftlichkeit weiterhin aufrechtzuerhalten, dabei sei auch das ehrenamtliche Engagement eine nicht zu unterschätzende Größe. Ziel sei es, die Lebensqualität in der Stadt zu erhalten und der Abwanderung entgegenzuwirken.

In der Fachtagung werden diese Punkte Themen sein. So wird es Stadt-Spaziergänge geben, um mit Wanzlebern ins Gespräch zu kommen. Am zweiten Tag sind dann Arbeitsgruppen geplant, in denen sich die Teilnehmer mit den Themen " Städtische Zeitstrukturen für Familien ", " Familiale Strukturen und Arbeit ", " Familiale Funktionen und bürgerschaftliches Engagement " sowie " Wirtschaftliche Potenziale der Versorgungsarbeit " beschäftigen. Am Nachmittag ist dann ein zweistündiges Podium zur Auswertung vorgesehen.

Einige Wanzleber werden sich in der Fotoausstellung wiederfinden, die am 22. April um 17. 30 Uhr im Kulturhaus Wanzleben, eröffnet wird. Unter dem Thema " Wir sind Familie " wurden Bilder aus zwei Fototerminen im Jahr 2004 und 2009 gegenübergestellt, um neben dem Zusammenhalt der " Wanzleber Familie " auch die Veränderung darzustellen.