1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wernigerode
  6. >
  7. Braunlage ist plötzlich wieder ein HSB-Thema

Mit der Schmalspurbahn nach Niedersachsen Braunlage ist plötzlich wieder ein HSB-Thema

Von Tom Koch 26.09.2013, 01:17

Wernigerode l Wenige Sätze, vor Wochen bei einer Harzwanderung gewechselt, haben am Mittwoch am Brockenstammtisch für Furore gesorgt. Peter Gaffert, Wernigerodes parteiloser Oberbürgermeister und Aufsichtsratschef der Harzer Schmalspurbahnen (HSB), berichtete, dass Olaf Lies, Niedersachsens neuer SPD-Wirtschaftsminster, einer HSB-Streckenverlängerung ins niedersächsische Braunlage aufgeschlossen gegenüber stehe. Das habe dieser während des Wanderns zugesichert. Etwas verwundert, so Staatssekretär Klaus Klang (CDU) im Magdeburger Verkehrsministerium, sei er über diese Äußerung mit Blick auf das Projekt, über das bereits 2010 verhandelt wurde, seinerzeit ergebnislos. Gegenüber der Volksstimme betonte er, die HSB habe aus Landessicht eine hohe Bedeutung, gleichwohl könne auch sie von der aktuellen Spardebatte im Land nicht ausgeschlossen werden. Über zusätzliche Zuschüsse für die Schmalspurbahnen brauche deshalb gar nicht diskutiert zu werden. Bestehe mit dem Lückenschluss nach Niedersachsen die Chance, "die Lasten auf breitere Schultern zu verteilen", so werde das begrüßt. Sachsen-Anhalt allein werde dieses Bahnprojekt nicht finanzieren, legte sich der Staatssekretär bereits fest.

HSB-Geschäftsführer Matthias Wagener informierte, Planungen aus dem Jahr 2008 für den Neubau einer 6,3Kilometer langen Bahnstrecke von Elend nach Braunlage haben Kosten von rund zehn Millionen Euro vorhergesagt. Er wies zudem darauf hin, dass das zu erwartende Fahrgastaufkommen nicht reiche, um auf der Strecke kostendeckend zu fahren; das erfordere weitere Zuschüsse für die HSB. Zum Erfolg der letzten Streckenverlängerung von Gernrode nach Quedlinburg erklärte er, dadurch sei der Abwärtstrend bei den Fahrgastzahlen gestoppt worden. Die Selketalbahn habe jährlich "stabil rund 110000Fahrgäste", so Wagener.