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Privatvermieter investieren Interesse an Schierke wächst

Wenn die Ortsentwicklung in Schierke vorankommt, finden sich Investoren
für den Brockenort - so das Kalkül der Wernigeröder Stadtverwaltung.
Über große Projekte wird noch verhandelt, während Vermieter längst in
ihre Häuser investieren.

Von Katrin Schröder 22.10.2014, 03:09

Schierke/Wernigerode l Es ist ein Ziel, das viele Ausgaben und Mühen rechtfertigt - sagen die Befürworter der Ortsentwicklung in Schierke. Wenn der Brockenort vorankommt, so das Kalkül, dann finden sich auch private Investoren, die etwas in Schierke unternehmen wollen und ihr Geld dafür einsetzen. "Es gibt Anzeichen dafür, dass die bisherigen Investitionen in die Ortsentwicklung unsere Hoffnungen erfüllt haben", sagt Andreas Meling, Sprecher der Wernigeröder Stadtverwaltung.

Über die größeren Vorhaben im Ort wird noch verhandelt. Laut Andreas Meling hat eine "international tätige, große Hotelgruppe" Interesse am "Wurmbergblick". Das ehemalige Hotel wurde 2010 abgerissen, das Grundstück befindet sich in städtischem Besitz. "Wir sind da relativ weit mit den potenziellen Investoren und sehr guter Hoffnung, dass wir noch in diesem Jahr entscheidende Schritte vorankommen", sagt Meling.

Internationale Hotelkette hat Interesse am "Heine"

Noch nicht ganz so weit sind die Gespräche, die das frühere Hotel "Heinrich Heine" betreffen. "Es gibt mehrere Unternehmer, die sich für den Standort interessieren", so Meling. Mit "fünf bis sechs" potenziellen Investoren führe man Gespräche. Darunter ist nach Volksstimme-Informationen auch eine Hotelgruppe, die in Deutschland und sechs weiteren europäischen Ländern 34Häuser mit knapp 5000 Betten betreibt.

Unternehmer von den Projekten in Schierke zu überzeugen, sei ein schwieriges Unterfangen, berichtet Andreas Meling. Ein Standort im Mittelgebirge lasse sich schwieriger vermarkten als an der Ostsee, so der Sprecher.

Die Investorensuche erfordere einen langen Atem und viel Geduld. "Wir wünschen uns zum einen Geldgeber und zum anderen Hotelbetreiber, die ihr Handwerk verstehen", führt Meling weiter aus. Außen vor ist die Stadtverwaltung derweil beim "Exclusive Mountain Resort" in der Alten Wernigeröder Straße. Der Hotelneubau wurde den Mitgliedern im Bauausschuss bereits 2013 vorgestellt, im Moment hängt die Realisierung vom Geld ab. "Die Gespräche für die Finanzierung laufen", sagt Andreas Meling. "Wir sind mit den Investoren in ständigem Kontakt."

Abriss und Neubau hier, Modernisierung dort

Unterdessen sind die Betreiber von Ferienunterkünften im Ort zuversichtlich und investieren in ihre Häuser. "Das läuft eher versteckt von der Öffentlichkeit, trägt aber dazu bei, die Qualität der Übernachtungsangebote im Ort zu heben", sagt Andreas Meling.

Auf dem Gelände des ehemaligen Hotels "Harzland" in der Alten Dorfstraße läuft derzeit der Abriss des Gebäudes, das nach einem Brand nur noch eine Ruine war. Auf der Fläche sollen mehrere Ferienhäuser entstehen. "Der Zeitplan sieht vor, dass wir in diesem Jahr die Bodenplatten gießen lassen", sagt Matthias Braun, der mit den Ehepaaren Rader und Rau das Vorhaben verwirklicht.

Viel Geld haben die Eigentümer des Hotels "Brockenscheideck" in die Hand genommen. Für rund 500.000Euro ist das Haus in der Brockenstraße in den vergangenen zwei Jahren auf Vordermann gebracht worden. "Wir haben auf einer Etage die Zimmer neu möbliert und gemalert, die Fassade, die Fenster sowie die Terrasse erneuert", sagt der Betreiber Daniel Steinhoff. Das Café Winkler, das ebenfalls der Familie Steinhoff gehört, ist vor zwei Jahren modernisiert worden. "Wir haben das umgesetzt, damit es in Schierke vorwärts geht", sagt er.

"Ich finde es gut, dass in Schierke investiert wird", sagt Kathleen Ernst. Die Wernigeröderin, die mittlerweile in Hamburg lebt, betreibt im Brockenort seit Dezember 2013 ein Ferienhaus. Rund 120.000Euro haben sie und ihr Mann in die Kernsanierung des etwa 200 Jahre alten Gebäudes gesteckt. Obwohl es das Paar mit der Vermietung langsam angehen lasse, sei das Haus gut gebucht. Die Auslastung sei in Schierke immer gut, zumal die Übernachtungspreise relativ niedrig sind, so Kathleen Ernst, die bei einer Projektentwicklungsgesellschaft arbeitet. Sie begrüße es, dass sich der Ort endlich weiter entwickelt.