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"Drei Kronen Ehrt" Elbingerode Besucherbergwerk droht das Aus

Die Grube "Einheit" soll nächstes Jahr endgültig zum Schutz der Umwelt
verfüllt und gesichert werden - samt dem Besucherbergwerk "Drei Kronen
Ehrt". Der Nutzungsvertrag läuft im November 2015 aus.

Von Burkhard Falkner 22.12.2014, 02:17

Elbingerode l Rückschläge hat es im Besucherbergwerk "Drei Kronen Ehrt" schon öfter gegeben, diesmal droht ein Aus für alle Zeiten: Die Nutzungsvereinbarung für die Schaugrube läuft am 30. November 2015 aus. Abhilfe ist nicht in Sicht.

Hintergrund ist die notwendige Verwahrung oder Verfüllung der gesamten früheren Grube "Einheit" zum Schutz der Umwelt. Damit auch des kleinen, aber feinen Grubenteils, der seit der Wende als Besucherbergwerk tausende Touristen anzog und anzieht.

Die Nutzungsvereinbarung dazu könne nicht über den 30. November 2015 hinaus verlängert werden, teilte Jörg Domnowski, Abteilungsleiter für Verwertung/Liegenschaften bei der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwahrungsgesellschaft Sondershausen (LMBV) der Volksstimme auf Nachfrage mit. Seine Firma sichert und verfüllt unterirdische Hohlräume zum Schutz der Erdoberfläche.

Auch eine Herausnahme des Besucherbergwerks aus dieser Verwahrung, so Domnowski weiter, sei nicht möglich. Dann würde die Nachhaltigkeit der Verfüllung nicht erreicht, wären Vorgaben der Europäischen Union zur Herstellung eines bestmöglichen ökologischen Zustandes nicht zu erfüllen. Fazit: am 30. November 2015 soll Schicht im Schacht sein.

Dabei hat das Besucherbergwerk gerade mit rund 18 500 Gästen einen Rekord erzielt, die Zahl seiner Arbeitskräfte verdoppelt (wir berichteten).

Per Brief haben bereits Oberharz-Stadtchef Frank Damsch (SPD) und seine Amtskollegen aus Blankenburg, Wernigerode, Ilsenburg und Nordharz Wirtschaftsminister Hartmut Möllring (CDU) auf die sich abzeichnende Gefahr hingewiesen. Ein Standbein im wirtschaftlichen Gefüge der Region würde wegbrechen, wird gewarnt. Anfang 2015, so die Kreisverwaltung gegenüber Volksstimme, seien nun Gespräche mit Vertretern vom Wirtschaftsministerium vor Ort geplant, um das Aus abzuwenden.