Licht am Ende des Stollens für die Rettung des Besucherbergwerks

Ob das Besucherbergwerk "Drei Kronen Ehrt" tatsächlich wieder Besucher begrüßt, ist keine Frage mehr: Es wird wiedereröffnet! Da sind sich Politiker, Bergleute und Wirtschaftsministerin einig. Frage ist nur noch: Wie geht\'s am schnellsten?

Elbingerode. l Etwa ein Jahr lang war es jetzt völlig still in den Stollen des Besucherbergwerks "Drei Kronen Ehrt". Und auch das knappe Jahr davor, seit Frühling 2010, gab es nur provisorische Führungen. Nun ist wieder Licht am Ende des Schachtes.

Darüber informierte der Landtagsabgeordnete Dr. Ronald Brachmann (SPD) gestern ausführlich. Brachmann hatte auf Hinweise aus der Region hin die Initiative ergriffen und mit Unterstützung aller regionalen Politiker - von Angela Gorr (CDU) bis Evelyn Edler (Linke) - einen Vorstoß in Richtung Wirtschaftsministerium organisiert, um die touristischen Glanzlichter zu retten.

Denn auf Grund einer neuen Rechtsauffassung beim Landesamt für Geologie und Bergwesen sollten langjährig erfolgreiche Besucherbergwerke wie "Drei Kronen Ehrt", aber auch der Röhrigschacht Wettelrode und die "Grube Glasebach" bei Straßberg plötzlich keine Existenzberechtigung mehr haben. Regelrechten Magneten für Besucher - allein im "Drei Kronen und Ehrt" bis zu 30 000 im Jahr - und etlichen Arbeitsplätzen drohte das Aus.

Es ist vom Tisch, wie Brachmann im Namen der überparteilichen Aktionsgruppe und mit Dank an Wirtschaftsministerin Birgitta Wolff (CDU) informierte.

Wolff hatte sich mit den Politikern Brachmann, Edler und Lüderitz (beide Die Linke) sowie den Besucherbergwerkskennern Ralf Melzer, Ingo Brauckhoff, Herbert Zange und Gudrun Mehnert, Chefin der Arbeitsförderungsgesellschaft Harz, sowie mit Vertretern von Bergbehörde des Landes und der Gesellschaft zur Verwahrung und Verwertung von stillgelegten Bergwerksbetrieben (GVV) zu einem einstündigen Gespräch zusammengesetzt. Ergebnis in Bezug auf "Drei Kronen Ehrt": "Alle sind sich einig - das Besucherbergwerk wird erhalten", fasst Brachmann auf Volksstimme-Nachfrage zusammen. Zweitens: Eine Lösung für den Weiterbetrieb zeichnet sich ab, nachdem ein neues Gutachten im Auftrag der GVV nachweist, dass der Betrieb im "Drei Kronen Ehrt" durchaus im Einklang mit dem geltenden Bergrecht steht.

Nachbesserungen, so zählt Brachmann als Drittes auf, seien allerdings nötig, um eine Art Durchgriffsrecht der Bergbehörde im Falle von Gefahren zu sichern und um Haftungsfragen genau zu klären. Darüber gibt es heute bereits neue Gespräche.

"Wir hoffen", so Büchenberg-Museumschef Ralf Melzer, "für den Weihnachtsansturm schon öffnen zu können. Das wäre vernünftig, weil wir sonst bis zum Frühjahr warten müssten."