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Baudezernent Burkhard Rudo zur Kritik von Ingo Nitschke am Schierker Ortsentwicklungskonzept "Ausbau der Sandbrinkstraße ist keinesfalls Irrsinn"

10.02.2012, 04:24

Von Michael Pieper

Wernigerode/Schierke l Die Kritik von Ingo Nitschke an den Schierker Bauplänen (Dienstagsausgabe) hat Burkhard Rudo auf den Plan gerufen. Wernigerodes Baudezernent: "Der grundhafte Ausbau der Sandbrinkstraße ist keinesfalls als Irrsinn zu betrachten." Ingo Nitschke hatte bemängelt, dass durch die Erweiterung des Forstwegs zur zweispurigen Straße viele Bäume gefällt werden und damit "die urwüchsige Natur Schaden nimmt". Immerhin sei es ja genau die landschaftliche Schönheit, weshalb viele Touristen den Ort besuchen würden.

"Der Schutz der Natur ist ein zentrales Thema im Ortsentwicklungskonzept", entgegnet Rudo. So auch bei den Planungen der Sandbrinkstraße. Die Trasse werde so verlegt, dass das Bodetal unberührt bleibe und damit auch die alten Fichten im Uferbereich ("Talwächter"). "Trotzdem müssen wir einige Bäume fällen. Das Projekt ist aber mit Experten besprochen worden." Dr.Gunter Karste vom Naturschutzbund-Kreisverband (NABU) gehörte zu den Vertretern der Umwelschützer, die an der Bauplanung beteiligt waren. Auf der letzten Sitzung des Bauausschusses hatte Karste die Zusammenarbeit gelobt.

Ingo Nitschke hatte weiter kritisiert, dass sich das Ortsentwicklungskonzept nur auf "die Regelung des Verkehrs" beschränke. Widerspruch von Rudo: "Das integrative Konzept behandelt Themen aus vielen Lebensbereichen - vom Straßenbau bis zur Kirchennutzung." Der Straßenverkehr sei ein großes Problem im Ort, das gelöst werde, auch um andere Entwicklungen voranzutreiben. Ziel sei es, die Ortsmitte vom Verkehr zu entlasten und Schierke ein "richtiges Zentrum" zu geben. Es sei zwar richtig, wenn Ingo Nitschke in diesem Zusammenhang auf die Idee der zentralen Parkplätze verweise, dennoch müsse die Möglichkeit für Durchgangsverkehr geschaffen werden. "Die Schierker, Hotelgäste, Räumfahrzeuge und Busse müssen ihre Ziele im Ort erreichen können." Die Sandbrinkstraße stelle eine vernünftige Lösung dar, "zumal ein kompletter Straßenneubau utopisch und ebenso ein Eingriff in die Natur wäre."

Entgegen der Skepsis des Schierkers glaube Rudo an den Erfolg eines Skigebiets, "und Fachleute bestätigen uns das." Ziel sei nicht, sich einzig auf Abfahrtsski-Pisten zu konzentrieren. "Wir wollen ganzjährig Freizeitangebote schaffen. Wintersport ist nur ein Teil davon."