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Geplante Vorhaben seit vielen Jahren noch immer nicht umgesetzt - Pläne weiter unklar Ferienheim an Raabe-Warte dümpelt dahin

Von Andreas Bürkner 12.05.2012, 03:16

In dem Gebäude neben der Wilhelm-Raabe-Warte soll seit Jahren eine Gaststätte entstehen. Passiert ist bisher wenig, doch eine Feier am Walpurgis-Wochenende lässt Fragen bei den Blankenburgern aufkommen.

Blankenburg l Erst störender Lärm am Walpurgis-Wochenende und zwei Polizeieinsätze brachten das frühere "Ferienheim an der Wilhelm-Raabe-Warte" wieder ins Bewusstsein der Blankenburger. Nun fragen sich viele Volksstimme-Leser, was aus den Plänen für den Umbau zu einer Wandergaststätte mit Unterkünften geworden ist.

"Bereits 2002 stellte uns der damals neue Eigentümer, Thomas Sackmann aus Berlin, sein Vorhaben erstmals vor", blickte Bauamtsleiter Joachim Eggert in die Geschichte zurück. Ziel sei es gewesen, aus dem früheren Ferienheim des Zweckbetriebes Bauorganisation, kurz ZBO "Einheit" Dachrieden, eine Wandergaststätte mit Übernachtungsmöglichkeiten zu machen. Die Stadt sei dem Plan gegenüber aufgeschlossen gewesen und habe sogar einen "vorhabensbezogenen Bebauungsplan" beschlossen, wie der Vorgang genannt wird.

Zwei wesentliche Probleme waren dabei zu lösen. "Zum einen liegt das im Winkel stehende Gebäude im Landschaftsschutzgebiet", ergänzt Mitarbeiterin Beate Kretschmer. "Zum anderen gibt es keine Trinkwasserleitung."

Beides hätte schon 2006 genehmigt werden können, doch der Bauherr stellte erst im Februar 2007 den Antrag. "Diesem wurde ein Jahr darauf mit einigen Auflagen stattgegeben", sagt Eggert. Die Größe der Gaststätte sei von 60 auf 39 Plätze, die Bettenanzahl von 30 auf 12 wegen Bedenken zum Brandschutz gekürzt worden.

Viel passiert sei seitdem nicht, meint Kretschmer, weshalb die Verwaltung den Eigentümer mehrfach anschrieb und nach dem Sachstand befragte. Inzwischen änderte sich Anfang 2009 auch der Besitzer. Nun ist Alexander Gossow eingetragen, auch ein Berliner.

Doch im Hintergrund scheint weiterhin der Vorbesitzer die Fäden zu ziehen, wie sich sowohl aus dem kürzlichen Besuch durch die Ordnungshüter, als auch aus Gesprächen mit Harzklub-Mitgliedern schließen lässt. Die Harzfreunde sind Eigentümer des benachbarten Aussichtsturms.

Sowohl alter wie neuer Eigentümer reagierten nicht auf telefonische Nachfragen. Deshalb bleiben die aktuellen Pläne weiterhin im Dunkeln.