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Tourismus GmbH soll Neubau betreiben / Stadt plant Abenteuer-Golf, Rodelpiste und Kletterwald am Winterberg Gutachten bestätigt: Schierker Parkhaus ist rentabel

Von Michael Pieper 04.08.2012, 03:18

Wernigerode l Aller Kritik zum Trotz kommt ein Berliner Gutachter zum Schluss: Das Schierker Parkhaus am Winterberg rechnet sich. Es handelt sich um dieselbe Firma, die dem Parkhaus-Entwurf von Wolf R. Eisentraut am Ortseingang von Schierke fehlende Rentabilität bescheinigt hatte. Wegen dieses Urteils hatte die Stadtverwaltung den Eisentraut-Plan, der Bestandteil des Ortsentwicklungskonzepts für den Brockenort war, verworfen.

Wernigerodes Baudezernent Burkhard Rudo wies im Volksstimme-Gespräch darauf hin, dass im neuen Gutachten mit "sehr konservativen Zahlen" gerechnet wurde. So wurde davon ausgegangen, dass das 715Autos fassende Gebäude anfangs nur zu 21 Prozent im Jahresschnitt ausgelastet sei. Eine Steigerung auf 40 Prozent ergebe sich erst im Verlauf von 15Jahren. Trotz der denkbar schlechten Zahlen wäre die Investition von Land (8 Millionen Euro) und Stadt (4 Millionen Euro) innerhalb der angenommenen 30Betriebsjahre erwirtschaftet. "Dabei gehen wir von Ticketpreisen zwischen zwei und sieben Euro je nach Parkdauer aus", so Rudo.

Der Baudezernent hoffe auf bessere Resonanz. Grundlage dafür sei die Überlastung der jetzt vorhandenen 650 Parkflächen im Ort. "Zumindest während der Hauptbesuchszeiten im Frühjahr und Winter." Das Missverhältnis von Angebot und Nachfrage plus eine zukünftig erhöhte Attraktivität Schierkes auf Touristen würde die Dimension des Parkhauses rechtfertigen. "Der Tälchen-Parkplatz mit 70Stellflächen bleibt als Alternative. Also steigt die Flächenzahl insgesamt von vorher 650 auf 785."

Die Anzahl der Stellflächen sei im Übrigen nicht per Zufall entstanden, sondern ergebe sich aus der zur Verfügung stehenden Grundfläche und der Maximalhöhe des Gebäude - das Parkhaus soll nicht die umliegenden Baumwipfel überragen. Als Betreiber favorisiere die Verwaltung das städtische Tochterunternehmen Wernigerode Tourismus GmbH.

"Aufräumen" wolle Rudo mit der Kritik, es handle sich beim Winterberg-Konzept um ein reines Skigebiet. Davon ausgehend wurden zuletzt Stimmen laut, die bezweifeln, dass sich das Parkhaus während der schneefreien Zeit rechnet. "Es handelt sich beim Winterberg um ein Ganzjahreserlebnisgebiet", so der Baudezernent. Dazu gehören Abenteuer-Golf, Kletterwald, ein Labyrinth und ein Märchenwald.

Der Rodel- und Bobsportverband plant darüber hinaus eine Rennrodelpiste für Trainings und Wettkämpfe zu bauen, die von Jedermann genutzt werden könnte.