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Arbeitsgruppe favorisiert offene Variante über Spielfläche und kleinere Zuschauertribüne Vision: Ein Dach für Schierkes Eisstadion

Von Jens Müller 31.08.2012, 05:25

Während in Schierke zwei neue Brücken im Bau sind und der Ausbau der Verbindungsstraße bald startet, wartet nur wenige Meter entfernt das Natureisstadion auf eine Verjüngungskur. Denn das Areal soll auch künftig eine zentrale Rolle im Ort einnehmen.

Wernigerode/Schierke l Die Visionen, wie sich Schierke touristisch entwickeln könnte, nehmen konkretere Formen an. Ein Thema, mit dem sich seit Monaten eine Arbeitsgruppe beschäftigt, ist die Zukunft des Eisstadions. "Es ist charakteristisch für den Ort", schätzt Wernigerodes Kulturdezernent Andreas Heinrich ein, der das denkmalgeschützte Areal den modernen Anforderungen für Sport und Kultur anpassen möchte. Einig seien sich die Mitglieder der Arbeitsgruppe, dass das Eisstadion als touristische Attraktion weiterentwickelt werden müsse. Das Ziel: eine touristische Nutzung der 30 mal 60 Meter großen Fläche für Eissport, aber auch für andere Wettkämpfe sowie eine Sommernutzung. Wie Heinrich vor den Mitgliedern des Kulturausschusses darlegte, sei man von Überlegungen einer geschlossenen Eishalle abgerückt. Favorisiert werde "eine offene Überdachung der Spielfläche und der Tribüne", wie er sagte. Dies sei "eine große Herausforderung" - besonders im Hinblick auf die denkmalpflegerischen Aspekte.

Bislang ist es im Schierker Stadion nur möglich, bei langanhaltenden Minustemperaturen Eis zu laufen oder Eishockey zu spielen. Die Natureisfläche lässt bei Tauwetter keinen Sport zu. Deshalb soll es künftig Kunsteis richten. Dazu wiederum müsse der Fußboden entsprechend aufgebaut werden, erläuterte Andreas Heinrich. Für eine sogenannte multifunktionale Nutzung gebe es zwei Möglichkeiten: Zum einen eine stationäre Eisanlage, bei der Kühlschlangen in den Boden eingelassen werden. Alternativ gebe es Matten, die im Winter ein- und im Frühjahr wieder abgebaut werden könnten. Dies sei aber alles andere als praktikabel. Das Hauptproblem: Es gebe keine Möglichkeit, um 1800 Quadratmeter dieser Matten einzulagern.

Um die notwendige Technik, aber auch Schlittschuhverleih und eine Gastronomie unterzubringen, sind zwei sogenannte Funktionsgebäude geplant. Die Tribünen sollen künftig mit 250 bis 300 Sitzplätzen etwas kleiner ausfallen als heute. Als Betreiber könnte die Wernigerode Tourismus GmbH fungieren. Wann die Pläne umgesetzt werden, stehe allerdings noch nicht fest. "Wir wollen aber vorbereitet sein, falls sich die Tür für Förderungen öffnet", so Andreas Heinrich.

Ausschussmitglied Michael Wiecker (CDU) warnte jedoch schon im Vorfeld davor, "Dinge zu planen, die uns hinterher auf die Füße fallen. Von Schlittschuhverleih und Würstchen kann man ein solches Stadion nicht betreiben", machte er deutlich. Er plädierte für ein ordentliches Betreiber- und Vermarktungskonzept.