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Volksstimme-Praktikant warf Blick hinter die Kulissen der Landtagswahl Sonntag heißt es wieder: Einer wählt – einer zählt

Von Florian Hausmann 16.03.2011, 04:30

Am kommenden Sonntag ist es soweit, sind die Sachsen-Anhalter zum Urnengang aufgerufen, um ihren Landtag zu wählen. Doch wie sieht es hinter den Kulissen aus? Was ist nötig, damit um kurz nach 18 Uhr die ersten Hochrechnungen zeigen, wie Wolmirstedt abgestimmt hat?

Wolmirstedt. Der Ablauf ist immer gleich: Man geht zum nächstgelegenen Wahllokal, füllt seinen Stimmzettel aus und gibt ihn ab. Gespannt wird dann auf den Abend gewartet, bis die Ergebnisse verkündet werden. Ganz einfach. Doch was geht eigentlich nach 18 Uhr in den Wahllokalen vor? Wer zählt die Stimmen?

Dr. Ringhard Friedrich, Leiter des Amtes für Finanzen der Stadtverwaltung Wolmirstedt, klärt über die Arbeit der ehrenamtlicher Helfer am Sonntag auf. "Vor jeder Wahl ist für jeden Bezirk ein Wahlvorstand zu bilden. Er besteht aus dem Vorsteher, seinem Stellvertreter, dem Schriftführer und der notwendigen Zahl von Beisitzern."

Der Vorsteher ist dafür verantwortlich, das Wahllokal um 8 Uhr zu eröffnen. "Er verteilt die einzelnen Aufgaben an die Beisitzer, die dafür sorgen, dass alles ordnungsgemäß abläuft." Außerdem meldet der Vorsteher dem Wahlleiter die Auszählung und Beteiligung. Das macht ihn zum wichtigsten Mann des jeweiligen Wahllokals.

Die Beisitzer führen die Aufgaben durch, die ihnen vom Wahlvorsteher übertragen sind. Dazu gehören vor allem die Ausgabe von Stimmzetteln und später die Auszählung der Stimmen. Der Schriftführer ist für das Wählerverzeichnis zuständig, er führt Protokoll. Weiterhin fertigt er die Wahlniederschrift an. Diese sei die Auswertung und Darlegung der gesamten Wahl. Wie Dr. Friedrich erklärt, ist "der Wahlvorstand für die ordnungsgemäße Durchführung der Wahl im jeweiligen Lokal verantwortlich."

Neun Wahllokale sind je bis 18 Uhr geöffnet

Wahlhelfer kann man werden, indem man sich mit Angaben zur eigenen Person beim Wahlbüro meldet. Außerdem muss man bis zum Tag der Wahl mindestens das 18. Lebensjahr vollendet haben. Besondere Kenntnisse werden nicht verlangt. Da die Arbeit als Wahlhelfer ehrenamtlich ist, gibt es maximal ein Erfrischungsgeld in Höhe von 21 Euro von der Stadt.

Für die Landtagswahl am Sonntag haben sich im Vorfeld genügen Helfer bereiterklärt, die ihren ehrenamtlichen Dienst in neun Wahllokalen verrichten werden. Von diesen neun Wahllokalen sind allein fünf in der Kernstadt Wolmirstedt. Sie befinden sich im Bildungs- und Freizeitzentrum (BFZ), in der Gutenberg-, der Leibniz- und der Harnisch-Schule sowie bei der Freiwilligen Feuerwehr im Gerätehaus. Jedes Wahllokal beschäftigt bei den Wahlen sieben Wahlhelfer, bis auf das Wahllokal im BFZ, wo neun Wahlhelfer gebraucht werden. "Das ist", so Dr. Friedrich, "darauf zurückzuführen, dass dort repräsentative Wahlstatistiken erfasst werden. Die Wahlbögen sind mit allgemeinen Zeichen versehen, die Aussagen über das grundsätzliche Wahlverhalten machen. Das heißt, man unterscheidet in Geschlecht und Altersgruppen, um später eine Auswertung in Form einer Statistik anzufertigen."

In den Ortsteilen können die Bürger ihre Stimmen in der Kita Elbeu, bei der Freiwilligen Feuerwehr Mose sowie in Farsleben und in Glindenberg abgeben.

Die Ergebnisse werden dann dem Wahlbüro in Wolmirstedt zugesandt, wo fünf Helfer darauf warten. Dr. Ringhard Friedrich selbst ist Wahlbeauftragter der Stadt Wolmirstedt, denn er hat den Vorsitz im Wahlbüro inne.

Schließlich meldet er die hiesigen Auszählungen dem Landeswahlleiter in Magdeburg. Dort werden sie dann mit denen der anderen Gemeinden Sachsen-Anhalts zusammengetragen.

Es ist also ein sehr weiter Weg von der Stimmabgabe bis zum finalen und gültigen Ergebnis. Viele Leute werden beschäftigt, damit alles so exakt wie nur möglich abläuft.