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Diesterweg-Grundschule veranstaltet Präventionstag Spielerisch über Gefahren aufgeklärt

Von Gudrun Billowie 07.10.2009, 06:58

" Vorbeugen ist besser als heilen ", sagt ein altes Sprichwort. Dem fühlt sich die Diesterweg-Grundschule schon seit vielen Jahren verpflichtet. Einmal im Jahr erleben die etwa 200 Kinder der ersten bis vierten Klassen einen Präventionstag.

Wolmirstedt. So war es auch nicht verwunderlich, dass gestern ein Krankenwagen und ein Polizeiauto auf das Schulgelände fuhren, ein Judoka die Kinder begrüßte, Süchte thematisiert wurden, die erste Klasse die Feuerwehr besuchte, und die dritte Klasse den Bahnhof. Es war ein spannender Tag für die Kinder. " Ich habe schon viel über Verkehrszeichen gelernt ", berichtete Jamie aus der zweiten Klasse nach der ersten Stunde.

Volker Rauhut, der sich bei der Polizei um Verkehrsprävention kümmert, hatte den Kindern die Sachen mit der Vorfahrt und dem Fußgängerüberweg bildhaft erklärt. Schließlich fahren viele von ihnen schon Fahrrad und müssen genau Bescheid wissen. Zum Abschluss ihrer " Verkehrsstunde " durften sie sogar ins Polizeiauto klettern.

Ein anderer Polizist ist Steffen Claus. Sein Kurs wirkt auf den ersten Blick wie eine Märchenwerkstatt. Dornröschen, Schneewittchen und Großmutter stehen als Handpuppen auf dem Tisch, und selbst die Kinder dürfen sich als böser Wolf verkleiden. Das ist jedoch nur die Fassade, mitten im " Märchenwald " verbirgt sich das richtige Leben. " Schneewittchen wäre niemals Klassenbeste geworden ", sagte Claus, " denn sie hat dreimal den selben Fehler gemacht. " Der " Kinderpolizist " fragte nach den Tatwerkzeugen der Stiefmutter, und die Kinder der zweiten Klasse nennen sofort den Kamm, den Gürtel und den Apfel. Viel schlauer kam da schon Gretel aus dem Märchenwald daher. Sie hatte sich dumm gestellt und die Hexe in den Ofen gestoßen. " Durfte sie das ?", fragte Claus. Die Kinder sagten " Ja ". " Es war Notwehr ", gab ihnen Claus ihnen Recht und fragte, wie die Grundschüler selbst sich wehren könnten, wenn jemand sie ins Auto zerren will. " Treten, kneifen, schreien ", sagten die Kinder und lagen damit genau richtig. " Sorgt dafür, dass andere Leute auf euch aufmerksam werden ", mahnte Claus.

" Ein Bahnhof ist kein Abenteuerspielplatz "

Der Kinderpolizist legte ihnen außerdem ans Herz, nicht alle Fragen von Fremden zu beantworten. " Rotkäppchen hat dem Wolf auch alles erzählt. " Die Folgen für die Großmutter und das Rotkäppchen waren den Kindern bekannt. Bereits am Montagabend hatte Schulleiterin Petra Heimlich die Eltern zu einem Informationsabend mit Steffen Claus eingeladen, damit diese das Erlernte zuhause zusammen mit ihrem Nachwuchs auswerten und wiederholen können.

Klar im Vorteil ist, wer sich in bedrohlichen Situationen wehren kann. Judoka Tim Ziegler zeigte den Kindern der vierten Klasse in der Turnhalle ein paar Tricks zur Selbstverteidigung. Passiert trotz aller Vorsicht ein Unfall, kann sachkundige Erste Hilfe Schlimmeres verhindern. Vertreter des Deutschen Roten Kreuzes zeigten den Kindern, warum und wie Druckverbände angelegt werden.

Die ersten und die dritten Klassen machten gestern sogar einen Ausflug. Die ersten Klassen besuchten die Feuerwehr, und die dritten Klassen folgten Bettina Neumann zum Bahnhof. Dort lauern Gefahren für diejenigen, die an den Bahngleisen toben. Davon konnte auch Herr Kühl von der Bundespolizei berichten. " Ein Bahnhof ist kein Abenteuerspielplatz. " Kühl warnte ausdrücklich vor dem Herumklettern auf Waggons und erzählte die Geschichte eines Jugendlichen, der dabei an die Oberleitung gekommen war und mit schweren Verbrennungen überlebt hatte. " Er hat es aus Langeweile getan. Und jedes Mal, wenn er in den Spiegel schaut, wird er an diesen Tag erinnert. "