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Kulturfesttage haben die "Modenschau im Wandel der Zeiten 1214 bis 2014" im Programm Jütrichauer Kleider erobern Zerbst

Von Petra Wiese 19.03.2015, 02:28

Im vergangenen Jahr, bei den Feierlichkeiten zu 800 Jahre Jütrichau, entpuppte sich die Modenschau im Wandel der Zeiten als ein ganz besonderer Höhepunkt. Nun ist das Team um Bärbel Krolop erneut mobilisiert, um die Bekleidung von 1214 bis heute noch einmal im Rahmen der Zerbster Kulturfesttage zu präsentieren.

Jütrichau l Die Zerbster Kulturfesttage bieten alljährlich Hobbykünstlern und -handwerkern Gelegenheit, ihre Arbeiten zu präsentieren, beeindruckende Handarbeiten und Basteleien werden gezeigt. Nun, die selbstgenähten Kleider der Jütrichauer Modenschau hätten wohl ein nettes Bild in den Gängen des Museums abgegeben. Aber mit dem "einfach so hinstellen" wollte sich Bärbel Krolop, die die Idee für die etwas andere Modenschau hatte und im vergangenen Jahr mit viel Aufwand und Engagement umsetzte, nicht zufrieden geben. So bot es sich vielmehr an, die Modenschau einfach noch einmal zu zeigen und in das Programm der Kulturfesttage zu integrieren.

An diesem Sonntag, 22. März, ist es nun soweit. Um 14.30 Uhr wird die "Modenschau im Wandel der Zeiten 1214 bis 2014" noch einmal zu erleben sein. Genauso, wie sie in Jütrichau zum Dorfjubiläum zu sehen war, beziehungsweise fast, denn ein paar Änderungen in der heutigen Zeit gibt es. Doch die Geschichte ist gleich geblieben. Bärbel Krolop hat die Modenschau auf die Jütrichauer Vergangenheit zugeschnitten. Alles nimmt seinen Anfang, als sich vor 800 Jahren die ersten Bauern zwischen Zerbst und Dessau ansiedelten. Die Bauern waren sehr arm, und ihre Kleidung war einfach und zweckmäßig. Eine kleine Bauernfamilie des 13. Jahrhunderts zeigt, wie man sich kleidete...

Bärbel Krolop ist froh, dass auch ihre Mitsreiter, "wir sind ein Team", wieder mitmachen. Nur drei Figuren mussten ersetzt werden. Ansonsten gehören immerhin 20 Leute dazu, die die zehn Bilder aus acht Jahrhunderten darbieten. Einfallsreichtum und Kreativität ließen die vielen Kleider passend zu der jeweiligen Zeit entstehen. Seinen Auftritt hat unter anderem ein Ritter vom Jütrichauer Gut, das 1680 vom Rittmeister Freiherr Georg Abraham von Oppen übernommen wurde. Der Ritter begleitet Frau "von Oppen" - die natürlich ein schönes Kleid trägt - bei ihrem Spaziergang, um sie vor Räubern zu schützen. Interessant dürfte das Outfit des Ritters sein. Woraus wohl das Kettenhemd gemacht wurde? Den Kartoffelsack sieht man dem guten Stück nicht mehr an.

Alle Modelle mussten natürlich in den vergangenen Wochen noch einmal ihre Sachen probieren, ob Änderungen nötig sind oder nicht. Ansonsten dürften vielleicht die Pärchen, die tanzen müssen, noch einmal geübt haben, aber die Modenschau insgesamt steht auch ohne großes Üben, da alles mit Begleittext und Musik aufeinander abgestimmt ist.

Grundlage bildete für Bärbel Krolop die deutsche Geschichte, bis im 16. Jahrhundert Jütrichau ins Spiel kam und dann die Chronik des Dorfes Stoff bot. Ähnlich wird sich die Geschichte in den Dörfern der Region abgespielt haben. Nein, die Mühe, die Modenschau auf andere Dörfer umzuschreiben, will sich Bärbel Krolop eigentlich nicht machen. Es ging letztendlich um das Jütrichauer Jubiläum. Nach Zerbst passt die Jütrichauer Modenschau aber allemal, denn Jütrichau gehört nun einmal zur Stadt Zerbst.

Wer neugierig geworden ist, sollte sich die Modenschau nicht entgehen lassen!