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Anhaltische Goethe-Gesellschaft mit Angebot auch in Zerbst "Neun Mal sind wir unterwegs im Anhalt-Land"

Von Antje Rohm 07.01.2012, 04:31

"Unterwegs in Anhalt" möchte die Anhaltische Goethe-Gesellschaft im Jahr 2012 sein. Im umfangreichen Veranstaltungsprogramm ist auch Zerbst eine Station.

Dessau-Roßlau/Zerbst l "Die Goethezeit ist eigentlich jetzt", findet Hubert Ernst, Vorsitzender der Anhaltischen Goethe-Gesellschaft. Unter anderem an den allein derzeit mehr als 40 auf dem Markt befindlichen CDs mit eingesprochenen Werken des deutschen Dichterfürsten macht er das fest. Und überhaupt: "Der Universalgelehrte zieht bis heute seine Spuren durch Deutschland."

Auch durch Anhalt, wo sich die Goethe-Gesellschaft im Jahr 2008 neu gegründet hat (auch Infokasten). 27 Mitglieder zählt der Verein bisher "nur", kann zu seinen Veranstaltungen oft aber weit über 100 Besucher begrüßen. Und möchte 2012 nun "Unterwegs in Anhalt" sein. Unter diesem Motto steht das - erstmals auch gedruckt vorliegende - Jahresprogramm.

"Was liegt näher, als Goethe im Anhaltjahr ins Bewusstsein zu rücken?"

"Was liegt für uns näher, als Goethe im Anhaltjahr zusammen mit den Akteuren von Anhalt 800 stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken", so Hubert Ernst. Der Veranstaltungsrahmen sei dabei "kein leeres Versprechen. Neun Mal werden wir im Anhalt-Land unterwegs sein".

Neu sei dabei für die Goethe-Gesellschaft auch, sich der Jugend zuzuwenden. "Und weil es mitunter schwer ist, dass die Jugend kommt, gehen wir zur Jugend", erklärt der Vorsitzende. Zwei Veranstaltungen sind im Dessauer Walter-Gropius-Gymnasium beziehungsweise im Gymnasium Philanthropinum geplant - wie alle Angebot der Goethe-Gesellschaft in diesem Jahr im Übrigen öffentlich. Gemeinsam ist allen Veranstaltungen außerdem, dass der Verein dafür überall engagierte und oft hochkarätige Partner gefunden hat.

"Ich spiele sehr, sehr gerne Gitarre und liebe Lyrik", begründet beispielsweise der renommierte klassische Gitarrist Stefan Sell, warum er am 24. Oktober im Philanthropinum unter den Titel "Freundschaft und Liebe" Lyrik von Goethe und Schiller rockig vertont zu Gehör bringen wird.

Das erste Programmangebot der Goethe-Gesellschaft in diesem Jahr gibt es am 24. Februar mit dem Gropius-Gymnasium. Lichtbilder und Experimente zu Goethes Farbenlehre führen die Teilnehmer unter anderem auch in die Dessauer Astronomische Station "Samuel Heinrich Schwabe".

"Wir sind alle mehrfach neugierig, auf die Städte, die Referenten ..."

"Wir hatten zu unseren Ver- anstaltungen immer auch Besucher aus den anderen Anhalt-Orten", nennt Vorstandsmitglied Kerstin Bittner einen weiteren Grund, "sich aus Dessau heraus zu bewegen, den Mitgliedern und Stammgästen die Möglichkeit zu geben, auch diese Orte kennenzulernen, vielleicht natürlich auch neue Mitglieder zu gewinnen".

Zerbst gehört dazu. Partner hier ist die Tourist-Information. "Wir haben zusammen ein sehr schönes Programm entwickelt", macht Kerstin Bittner auf den 12. Mai neugierig. Es geht auf die Spuren der auch Literaturliebhaberin und Goethe-Zeitgenossin Katharina II. (1729-1796) und der Literatur der Aufklärung. Einen Stadtrundgang wird es geben, zu dem auch der Besuch der historischen Francisceumsbibliothek gehört, "in der es besondere Ausgaben aus der Goethe-Zeit gibt". Am Nachmittag wird sich im Hotel-Restaurant "v. Rephuns Garten" Annegret Mainzer in ihrem Vortrag mit "Katharina II. und Literatur der Goethe-Zeit" beschäftigen.

"Goethe und Pompeji im Gartenreich Dessau-Wörlitz", eine Visite in Köthen mit einem Programm in Zusammenarbeit mit der Neuen Fruchtbringenden Gesellschaft oder der Besuch Bernburgs mit unter anderem Schlossbesichtigung und Vorträgen sind nur einige der weiteren Punkte im Jahresprogramm der Anhaltischen Goethe-Gesellschaft.

Beendet wird es am 24. November wieder in Dessau. Hans-Dieter Göring, langjähriger Chefarzt am Städtischen Klinikum Dessau und Ehrenvorsitzender des Tumorzentrums Anhalt, beschäftigt sich in einem Vortrag mit "Goethe als Patient". Hans-Dieter Döring habe, erzählt Vorstandsmitglied Dr. Ulrich Plettner, sowohl während seines Medizinstudiums in Jena bereits auch germanistische Vorlesungen besucht, sich zudem intensiv mit Goethes Beiträgen zu Naturforschung und Medizin beschäftigt als auch aktuell noch einmal unter anderem im Marbacher Literaturmuseum geforscht.

"Wir sind alle mehrfach neugierig, auf die Städte, auf die Referenten ...", blickt Hubert Ernst auf das neue Jahr voraus.

Bisher waren die Veranstaltungen der Anhaltischen Goethe-Gesellschaft für die Besucher jeweils kostenfrei. "Unterwegs in Anhalt" kann schon mal ein kleiner Obolus anfallen. Wo, darüber wird zu den jeweiligen Angeboten konkret informiert.