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Ungewöhnliche Art der Bücherpräsentation begeistert kleine Leser "Book Slam" - Sieben Bücher, sieben Mal auf eine andere Art und Weise vorgestellt

Von Karolin Aertel 17.02.2012, 05:26

Zerbst l Zu einem "Book Slam" hatte die Zerbster Bibliothek im Rahmen der Kulturfesttage geladen. Gespannt und voller Erwartungen kamen Kinder des Albert-Schweitzer-Familienwerkes am Mittwochnachmittag in der Einrichtung zusammen. Von einem "Book Slam" hatten die Steppkes noch nie zuvor gehört. Lediglich Beamer, Leinwand, Flip-Chart und eine Art Puppen-Bühne ließen erahnen, was auf sie zukommen könnte.

"Sieben Bücher will ich Euch vorstellen", erklärt Bibliothekarin Sophie Schäfer. "Pro Buch dürft Ihr mir nur drei Minuten Zeit geben! Nicht länger. Und nach jedem Titel müsst Ihr die Bücher bewerten", erklärte sie das Vorhaben.

Und schon ging es los. Das erste Buch - "Billy Bibber" - las Sophie Schäfer den Sprösslingen vor. Ganz klassisch. Sie veränderte pointiert Stimmfarbe und Intonation, machte gezielt Sprechpausen. Zog so die Kinder in ihren Bann. Die Lütten starten ganz gebannt auf ihre Lippen. Drei Minuten lang. Dann ein Läuten. Die Steppkes steckten kurz ihre Köpfe zusammen, beratschlagten sich und vergaben ihre Punkte. Zehn, die Höchstzahl. Ein kurzes Lächeln der Bibliothekarin und schon verschwand sie auch schon wieder im Nebenraum.

Mit selbstgebastelten Papierpuppen kam sie wieder heraus und präsentierte - einem Theater gleich - das zweite Buch "Barnaby Grimes: Der Fluch des Werwolfs". Und wieder lauschten die Kinder gebannt den Worten der Bibliothekarin, um anschließend ihre Bewertung abzugeben.

Und so ging es Schlag auf Schlag. Es folgte eine Buchvorstellung via Radiosendung und Comic-Film. Den Tagebucheintag des Titels "Emily the Strange" las sie nur passagenweise, die Vervollständigung der Sätze projizierte die junge Frau an die Wand. "Das Graveyard Buch" stellte Sophie Schäfer den Kindern als Tagesschau-Moderation vor und die "Schauergeschichten vom schwarzen Schiff" las sie im Dunkeln mit einer Taschenlampe unterm Kinn, eingemummelt in eine Wolldecke.

Die Steppkes hatten sichtlich ihren Spaß an der ungewöhnlich effektvollen Präsentation der Bücher. Schade nur, dass mit 14 Kindern nicht viele den "Book Slam" erlebten. Dabei hätte die junge Bibliothekarin für Aufwand und Umsetzung einen ganzen Hörsaal voller Kinder verdient.

Übrigens: Die höchste Bewertung bekam das von Sophie Schäfer klassisch vorgelesene Buch "Billy Bibber", das natürlich sogleich ausgeliehen wurde.