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Ministerium nennt finanzielle Gründe Land zieht Zusage zurück: Kein Dommuseum in der alten Staatsbank

Von Rainer Schweingel 20.03.2013, 18:15

Magdeburg In der Landeshauptstadt wird es kein Dommuseum in Trägerschaft des Landes geben. Das Kultusministerium bestätigte am Abend ein Recherche der Volksstimme und gab wenige Minuten später eine entsprechende Presseerklärung heraus. Kultusministeriumssprecher Martin Hanusch erklärte, der Ankauf, die notwendige Sanierung und ein Betrieb des Gebäudes der alten Staatsbank in Magdeburg als Dommuseum könne nicht realisiert werden. "Nach den am Dienstag im Kabinett vorgelegten Eckwerten haben wir keinen Spielraum mehr für ein neues Museum", so Kultusstaatssekretär Jan Hofmann. Angesichts der Haushaltslage könne das Land jetzt nicht ein Gebäude erwerben, für dessen Sanierung nach bisherigen Schätzungen mehr als zehn Millionen Euro erforderlich wären. Zudem sei nach Prüfung des vor drei Jahren vorlegten Nutzungskonzeptes deutlich, dass ein kostendeckender Betrieb in dieser Form nicht möglich erscheint. In einem Dommuseum sollte die Grabungsfunde gezeigt werden, die rund um die Entdeckung Edithas im Dom gefunden wurden. Sie sind derzeit eingelagert bzw. werden restauriert.

Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) zeigte sich maßlos enttäuscht. "Wieder einmal wird Magdeburg bei der Kulturförderung hintenangestellt. Für das Dommuseum war alles vorbereitet. Wir haben dafür gesorgt, dass die Staatsbank als Gebäude nach einem zwischenzeitlichen Weiterkauf doch noch zur Verfügung gestanden hätte. Außerdem gab es eine klare Zusage des Landes, das Museum hier einzurichten, untermauert sogar mit einem Kabinettsbeschluss."

Trümper wollte am Abend mit den Fraktionschef des Magdeburger Stadtrates die weitere Vorgehensweise beraten.