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Einzug der ersten neuen Bewohner verschiebt sich durch Hochwasserschäden auf September Flut zerstört Haustechnik für Messma-Lofts

Von Robert Richter 28.06.2013, 03:16

Magdeburg. Besonders vom Glück verfolgt war das Großprojekt im ehemaligen Messgerätewerk "Erich Weinert" bisher nicht. Die Flut hat die Katastrophe im Buckauer Messma-Gebäude perfekt gemacht. Die Millionenbaustelle geht mit einem immensen Schaden aus dem Hochwasser hervor.

"Das Gebäude stand fast anderthalb Meter im Wasser, die gesamte Haustechnik im Kellergeschoss ist abgesoffen, wir schätzen den Schaden insgesamt auf eine Dreiviertelmillion Euro, sind zum Glück gegen Elementarschäden versichert", sagt Messma-Sprecher Olaf Kuhn.

Während der Elbpegel auf historischen Höchststand kletterte, rollte am Messma-Gebäude eigentlich gerade die erste Einzugswelle an. "Das ist eine Katastrophe, weil die Leute in ihre fertiggestellten Wohnungen ziehen wollten und natürlich ihre alten Wohnungen gekündigt hatten. Einige haben wir in Hotels untergebracht, andere konnten ihre alten Mietverträge noch einmal verlängern", so Kuhn. "Wir wollen nun einen neuen Einzugstermin im September sicherstellen."

Das Baugebiet habe bisher als hochwassersicher gegolten, sagt Kuhn. Die Flut 2013 zwingt nun auch die Messma-Projektgesellschaft schmerzlich zum Umdenken: "Die neue Haustechnik wird zur Überbrückung zwar zunächst wieder in die Ebene -2 eingebaut, damit wird gewährleistet, dass die zukünftigen Bewohner zeitnah im September einziehen können", erklärt Kuhn. "Doch im Zuge der Sanierung des 2. Bauabschnittes wird ein zusätzliches hochwassersicheres Gebäude errichtet, wo die komplette Haustechnik zukünftig untergebracht werden wird, die Verlegung der Haustechnik erfolgt dann im Sommer 2014."

Auch im Erdgeschoss soll es bauliche Änderungen geben: "Es werden im 2. Bauabschnitt keine Wohnungen im Erdgeschoss gebaut, hier entstehen Büroflächen, es wird eine Veränderung im Bereich der Garagen geprüft, um diesen einen flutsicheren Standort zu gewährleisten", so Kuhn.

Die Ausbauarbeiten und Sanierungsarbeiten gehen trotz des Hochwassers und dessen Schäden weiter. "Viele Wohnungen sind bereits fertiggestellt, die Pkw-Stellplatzanlage ist fertig, die Balkonanlage wird im Juli aufgestellt", sagt Kuhn. Es sei kein Wohnungskäufer hochwasserbedingt abgesprungen.

Doch problemlos lief das im Dezember 2010 gestartete Messma-Großprojekt bereits vor der Flut nicht. Schwierigkeiten mit der Statik oder Auflagen der Baubehörden brachten den Zeitplan mehrfach ins Stocken und steigerten die Kosten (inzwischen rund 25 Millionen Euro). Zu Beginn dieses Jahres griffen die Investoren durch, setzten neben neuen Baufirmen auch einen neuen Geschäftsführer ein, der Kosten und Termine in den Griff bekommen sollte.

Insgesamt sollen im Messma-Wohnpark in mehreren Bauabschnitten 150 Eigentumswohnungen, Büros sowie angrenzend acht Einfamilienhäuser entstehen.