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  7. Stadtrat findet Kreuzung Faulmannstraße "ätzend" - das soll sich 2016 ändern

Kreuzungsausbau für 1,1 Millionen Euro beschlossen / Für abrissreife Sülzebrücke in Alt Salbke muss die Stadt Neubaupläne vorlegen Stadtrat findet Kreuzung Faulmannstraße "ätzend" - das soll sich 2016 ändern

Von Robert Richter 07.10.2013, 03:20

Magdeburg l Für die einen ist er überflüssig, für die anderen könnte er "der Anfang einer wunderbaren Verkehrskonzeption für Magdeburg-Südost" sein: Der Ausbau des Knotenpunktes Faulmannstraße/Alt Salbke wurde gerade vom Stadtrat beschlossen. Auch die angrenzende Sülzebrücke muss dringend erneuert werden.

SPD-Stadtrat Martin Danicke aus Südost findet klare Worte: Der Ist-Zustand in Alt Salbke rund um den Knotenpunkt Faulmannstraße sei "verkehrlich und städtebaulich einfach ätzend".

Das soll der für das Jahr 2016 vorgesehene Kreuzungsausbau ändern. Angrenzende leere Wohngebäude sollen abgerissen, der Knoten breiter ausgebaut und somit für Schwerlaster besser passierbar werden. Für Fußgänger und Radler soll der Knoten sicherer gestaltet werden.

Magdeburgs Baubeigeordneter Dieter Scheidemann (parteilos) zeigt sich jedenfalls davon überzeugt, dass der Kreuzungsausbau für voraussichtlich rund 1,1 Millionen Euro "genau das ist, was an der Stelle benötigt wird".

Einspruch legt der Südoster Grünen-Stadtrat Olaf Meister ein: "Wenn man sich das Projekt anschaut, muss man feststellen, dass keines der Probleme gelöst wird, wir aber erhebliche Kosten haben. Haben wir damit weniger Verkehr oder ist der zumindest langsamer, leiser oder verträglicher? Das muss man alles mit nein beantworten", kritisierte Meister.

Ausgebaut werden soll die Kreuzung dennoch unbedingt, beschloss der Stadtrat mit großer Mehrheit. Die Verwaltung muss nun konkrete Pläne vorlegen. "Wir sind froh, dass es mal irgendwo in diesem Bereich einen Anfang gibt und der Knotenpunkt entschärft wird. Jahrelang haben wir Forderungen aufgestellt und es hat sich nichts getan", sagt Frank Theile, Chef der Linken-Fraktion im Stadtrat. Auch FDP-Stadrat Helmut Hörold sieht die 1,1 Millionen Euro für den Südoster Knoten "richtig eingesetzt". "Wir brauchen aber nach wie vor ein Gesamtkonzept für die Verkehrsprobleme in Südost", so Hörold, der damit einer fraktionsübergreifenden Forderung Ausdruck verleiht. Oder um es mit Frank Theile von den Linken zu sagen: "Die Karten müssen auf den Tisch." Dafür will und muss der Baubeigeordnete Dieter Scheidemann per Ratsauftrag noch bis Ende dieses Jahres sorgen. Eine Reihe von kleineren Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung wolle er "zeitnah" umsetzen.

Eine Lösung muss der Baubeigeordnete aber recht bald auch für die marode Sülzebrücke finden. Das 110 Jahre alte Bauwerk, das unmittelbar an die Kreuzung Faulmannstraße anschließt, ist im Prinzip reif für den Abriss. Stadträte von SPD und CDU setzten mit einem Antrag durch, dass zusammen mit dem Kreuzungsausbau auch gleich der Ersatzneubau für die Sülzebrücke in Angriff genommen wird. Dafür liegen bisher allerdings noch keine genaueren Kostenschätzungen vor. "Wir sind da aber dran", so der Baubeigeordnete - das Hochwasser im Juni habe der Brücke weiter zugesetzt.

SPD-Mann Danicke aus Südost zeigte sich denn auch zufrieden mit dem Ausgang der Debatte und erklärte kurzerhand: "Das könnte der Anfang einer wunderbaren Verkehrskonzeption für den Südosten sein."