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Erste Mieter und Eigentümer sind in sanierten Industriebau gezogen / Fertigstellung für dieses Jahr geplant Messma-Bau wird doppelt so teuer wie geplant

Die ersten Mieter und Eigentümer sind vor wenigen Tagen in den
Messma-Bau gezogen. Voraussichtlich bis zum Jahresende sollen alle 160
Wohnungen bezugsfertig sein. Schon jetzt steht fest: Der Bau wird
doppelt so teurer wie geplant.

08.01.2014, 02:12

Magdeburg. Das Hochwasser des vergangenen Jahres hatte die Messma-Planer noch einmal zurückgeworfen. "Eigentlich sollten im Sommer die ersten Wohnungen bezogen sein", sagt Immobilien-Makler Olaf Kuhn. Viele Mieter und Eigentümer saßen schon auf gepackten Koffern. Doch der komplette Haustechnik-Raum stand unter Wasser. "Das mussten wir alles noch mal neu machen", sagt Kuhn. Manche künftigen Bewohner hatten schon ihre alten Mietverträge gekündigt. "Das war für einige ein echtes Problem", so Kuhn weiter. Mancher musste gar in ein Hotel ziehen.

Unterdessen steht fest, dass die Baukosten noch einmal nach oben korrigiert werden müssen. Ist man anfangs noch von 16 Millionen Euro ausgegangen, liegt man mittlerweile bei mehr als 30 Millionen Euro. Getragen werden die Kosten laut Kuhn von den Investoren, zwei Magdeburger Unternehmer.

"Da der Bau als Hochhaus eingestuft worden ist, sind noch mal besondere Brandschutz-Vorkehrungen nötig gewesen", sagt Kuhn. Und dann seien da noch Überraschungen, mit denen jeder Bauherr zu kämpfen habe. Kuhn nennt beispielsweise die Flur-Brandmelder. Weil man die in den Wohnungen nicht gehört hat, musste neue Technik installiert werden.

Läuft alles rund, soll das ehemalige Messgerätewerk in diesem Jahr fertig werden. Insgesamt gibt es dann 160 Wohnungen. 69 im ersten, schon bezugsfertigen, und 91 im zweiten Bauabschnitt. "Die Nachfrage ist extrem hoch", so Kuhn. Derzeit gebe es nur noch acht freie Eigentumswohnungen. Die beiden Investoren rechnen fest damit, dass alle Wohnungen vermietet oder verkauft werden. "Wir haben ungefähr 60 Prozent mehr verkauft, als anfangs erwartet", erklärt Kuhn.

Beim ersten Bauabschnitt fehlen derzeit noch die Balkone. Auch hier war es zu unerwarteten Problemen gekommen. In 30 Metern Tiefe sind die Bauarbeiter auf ein altes Fundament gestoßen. Das muss nun von Spezialtiefbauern entfernt werden. Vorher dürfen die Balkone aus Sicherheitsgründen nicht errichtet werden.

Einem kommenden Hochwasser sehen die Bauherren unterdessen gelassen entgegen. So soll beispielsweise die Haustechnik nach Beendigung des zweiten Bauabschnitts eine Etage höher in einer Schutzwanne installiert werden. "Und dann hat die Stadt ja auch angekündigt, den Hochwasserschutz massiv zu verbessern", sagt Kuhn.