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Verwaltung plädiert in einer Analyse weiterhin für Neubau am Rathaus Ex-Krankenhaus eignet sich nicht als Gymnasium

Von Rainer Schweingel 13.02.2014, 02:28

Magdeburg l Bei der Suche nach einem Platz für ein neues Gymnasium in der City ist ein Standort offenbar aus dem Rennen: das ehemalige Krankenhaus Altstadt. Nach einer Analyse schlägt die Verwaltung dem Stadtrat weiterhin einen Neubau am Rathaus vor.

Die Stadtverwaltung hatte in den vergangenen Wochen im Auftrag des Stadtrates das ehemalige Gelände des Krankenhauses Altstadt unter die Lupe genommen. Nach dem gescheiterten Verkauf an das Land als Sitz für eine neue Polizeibehörde war das Gebäude an der Erzbergerstraße plötzlich wieder als Standort für ein neues Gymnasium infrage gekommen. Dafür wackelte der Vorschlag von OB Lutz Trümper (SPD). Er möchte das neue Gymnasium am liebsten in Sichtweite seines Dienstzimmers auf der Grünfläche zwischen Jakobstraße, Julius-Bremer-Straße, An der Hauptwache und dem Rathaus bauen lassen.

Analyse listet auf

Das Ergebnis der sogenannten "vergleichenden Analyse" liegt nun vor. Danach bekräftige die Untersuchung die Standortentscheidung am Rathaus, sagte Schul-Beigeordneter Rüdiger Koch (SPD) in einer Information an den Stadtrat.

In der Analyse werden die Anforderungen an ein Schulgebäude vergleichend zwischen einem Neubau sowie einem Umbau des Ex-Krankenhauses aufgelistet.

Danach ergibt sich nach Einschätzung der Verwaltung ein klares Bild. "Trotz der großzügig vorhandenen Flächen ist das Raumprogramm für einen vierzügigen gymnasialen Betrieb weder praktisch noch theoretisch möglich. Die Gebäude mit ihren Abmessungen, Raum- und Tragstrukturen lassen eine sinnvolle Raumunterbringung nicht zu", argumentiert Schulbeigeordneter Rüdiger Koch weiter.

50 Unterrichtsräume benötigt

Für das neue Gymnasium werden rund 50 Unterrichtsräume zuzüglich Förder- und Verwaltungsbereichen und einer Aula benötigt. Dies sei am Standort des Ex-Krankenhauses nicht umsetzbar.

Dagegen könne ein Neubau flächenmäßig und funktional errichtet werden, der auch energetische Forderungen besser erfülle,so Koch. Weitere Nachteile seien Denkmalschutzfragen.

Koch ging auch auf die Kostenfrage ein: "Ohne schon belastbare Zahlen nennen zu können, kann gesagt werden, dass ein Neubau kostensicherer erstellt und betrieben werden kann." Die Frage von Stellplätzen könne über eine Tiefgarage gelöst werden.

Auch für eine Außensportanlage seien Lösungen denkbar, sagte Koch ohne Einzelheiten zu nennen und verwies auf ähnliche bauliche Situationen beim Hegel- und beim Domgymnasium.

Zudem kündigte er einen Architektenwettbewerb an, weil bei einem Neubau eine "anspruchsvolle städtebauliche Lösung" gefunden werden müsse.

Die Information wird nun dem Stadtrat vorgelegt, der auf seiner nächsten Sitzung am 20. Februar entscheiden soll.

Wie auch immer die Debatte um den neuen Schulstandort ausgeht - die Zeit drückt. Anhand der Schülerzahlen braucht Magdeburg spätestens zum Schuljahresbeginn 2017/18 ein weiteres Gymnasium.