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Polizeiruf 110 Magdeburg trifft Rostock

14.03.2015, 01:19

Magdeburg (pmd) I Das Alte Rathaus dient auch im neuen Polizeiruf als uriges Kommissariat der Magdeburger Ermittler. Die Räume des alten Charakterbaus sind mit Requisiten ausgestattet: Auf Schreibtischen stehen Computer; Notizzettel und Unterlagen der Staatsanwaltschaft mit braunen Kaffeerändern liegen daneben. Im Hintergrund ein Sideboard mit ersten Hinweisen und Fotos der Verdächtigen. Die Umgebung hektischer Kommissare ist authentisch nachgestellt.

Es schien fast so, als könnten Brasch, Drexler und Bukow jede Sekunde durch die Tür stürmen. Da zu dem Zeitpunkt allerdings Drehpause war und die Schauspieler sich im Obergeschoss mit einem Mittagessen stärkten, wurde aus der Begegnung mit den fiktiven Figuren nichts.

Zwei Städte. Vier Ermittler. Das verspricht Reibungen und verbale Zusammenstöße. Regisseur Eoin Moore lässt die Attitüden des hohen Nordens mit denen des tiefen Ostens aufeinanderprasseln. Schauspieler Sylvester Groth (Drexler) sieht darin das Spannungspotential des zweiteiligen Polizeirufs. "Die Rostocker ticken ganz anders als wir Magdeburger. Da kommt dann schon einmal Unverständnis während der Ermittlung auf", so Groth, "Ist ja auch klar - vier unterschiedliche Persönlichkeiten knallen plötzlich aufeinander." Dass die Ermittler zusammen in einer Vierer-Konstellation auftreten, sei aber selten.

Hinter der Kamera läuft es sehr gut zwischen den Schauspielern. "Wir kannten uns schon privat und die Zusammenarbeit ist großartig", sagt Claudia Michelsen.

Da es sich beim neuen Polizeiruf um einen insgesamt 180-minütigen Zweiteiler handelt, gibt es ein paar Unterschiede zum Einteiler. "Das birgt ganz andere Grundvoraussetzungen", sagt die Schauspielerin, "zum Beispiel können nicht alle vier Kommissare gleichermaßen konzentriert auftreten."

Die Filmszenen werden dieses Mal nicht nur in Magdeburg, sondern auch in Rostock und Hamburg gedreht, weshalb Groth und Michelsen, im Vergleich zu den vergangenen Polizeirufen, nicht so lange wie sonst in Magdeburg verweilen. "Klar, ich hätte gerne länger hier in Magdeburg gedreht", sagt Michelsen, der die Stadt ans Herz gewachsen ist.

Was Groth und Michelsen besonders an Magdeburg schätzen? "Ich mag die Menschen hier", so Groth, "Erst sind sie verschlossen, aber dann öffnen sie sich und man spürt ihre Herzlichkeit." Für Michelsen sind die Elbe und die Nähe zu Berlin große Pluspunkte.

Charly Hübner, der den Rostocker Hauptkommissar Alexander Bukow spielt, war zwar bereits einmal zum Dreh in Magdeburg, ansonsten kannte er die Stadt noch nicht. "Ich fühle mich trotzdem wohl hier. Ich bekomme so ein Heimatgefühl von DDR - im positiven Sinne." Außerdem sei Hübner ein Elb-Mensch. Und als Elb-Mensch sei jede Stadt, die an der Elbe liegt erst einmal prima.

Der Auto-Stunt am Donnerstag in der Fichtestraße in Sudenburg habe Hübner viel Spaß gemacht. Vor allem die Umgebung habe ihm besonders gefallen. "Diesen Gegensatz von Alt und Neu finde ich klasse", sagt der Schauspieler, "auf der einen Seite sehen die Häuser brüchig aus und müssen gestützt werden und auf der anderen stehen diese bürgerlich-klassizistischen Bauten - genial!"

Genauso wie seine Kollegen Groth und Michelsen, freut Hübner sich über die Zusammenarbeit. "Es ist super, dass es diese Begegnung gibt. Es sind ja auch Hammer-Schauspieler", schwärmt er. Der Reiz an dem neuen Zweiteiler liegt für ihn zum einen im "Look der neuen Ost-Städte" und zum anderen darin, dass die Figuren im "Dreck der Gesellschaft" ermitteln.

Auch die Produzentin vom MDR, Britta Hansen, freut sich auf das Endprodukt. "Die Mischung aus Rostock und Magdeburg passt. Das wird super", sagt sie, "vor allem weil es die allererste Kooperation in der Geschichte des Polizeirufs ist." Sie habe sich sogar bereits Motive für weitere Polizeirufe in Magdeburg angesehen.

Seit dem 27. Januar stehen die Polizeiruf-Teams aus Rostock und Magdeburg bereits vor der Kamera und am 31. März wird die letzte Klappe fallen. Bis Mitte nächster Woche bleibt das Filmteam noch in Magdeburg. Hansen verriet, dass einer der Drehorte noch die U-Haft sein wird. Mehr Informationen zum neuen Polizeiruf war aus den Schauspielern und der Produzentin nicht zu locken. "Es soll ja spannend bleiben!", waren sich alle einig.