1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Hochwasserschäden im Herrenkrug für 2,1 Millionen Euro beseitigen

Magdeburger Verkehrsbetriebe Hochwasserschäden im Herrenkrug für 2,1 Millionen Euro beseitigen

Das Hochwasser 2013 behindert bis heute den Straßenbahnverkehr. Für den Herrenkrug steht der Plan zur Instandsetzung - für den Norden der Stadt steht er noch aus.

Von Martin Rieß 08.05.2015, 03:23

Magdeburg l Einen Schritt vorangekommen ist die Sanierung der Straßenbahnstrecke zwischen Breitscheidstraße und Endhaltestelle Herrenkrug: Den Magdeburger Verkehrsbetrieben (MVB) liegt ein entsprechender Förderbescheid vor. Mit den 2,1 Millionen Euro sind die Kosten für die Beseitigung der Hochwasserschäden in diesem Bereich nahezu komplett gedeckt.

Mit Eingang des Förderbescheids konnten jetzt die Planungen ausgeschrieben werden. Wenn die Planungen fertiggestellt sind, werden die eigentlichen Bauleistungen ausgeschrieben. Sprich: Bis die ersten Bauarbeiter anrücken, um die letzten Schäden der 2013er Flut zu tilgen, wird noch einiges an Wasser die Elbe hinabfließen.

Arbeit konzentriert sich auf die elektrische Ausstattung

Im Einzelnen geht es um die Instandsetzung des historischen Haltestellenhäuschens samt seines technischen Innenlebens. Neben ein paar Kleinteilen muss aber vor allem noch die Fahrsignalanlage an der Breitscheidstraße und das Fahrstromunterwerk - landläufig auch als Trafohäuschen bekannt - ebenfalls an der Breitscheidstraße westlich der Herrenkrugstraße saniert werden. Birgit Münster-Rendel ist Geschäftsführerin der MVB und sagt: "Die Arbeiten werden sich auf jeden Fall bis ins nächste Jahr ziehen."

Keine Rolle spielt in diesem Zusammenhang eine erneute tageszeitabhängige Verlängerung der Straßenbahnlinie 5 in den Herrenkrug, um die Hochschule Magdeburg-Stendal mit ihrem Campus besser an das Netz des öffentlichen Personennahverkehrs anzuknüpfen. Grund: Ohnehin wird bereits in diesem Juli das Liniennetz der MVB aufgrund des Tunnelbaus neu geknüpft - die Volksstimme berichtete.

In Mitleidenschaft gezogen worden war die Strecke in den Herrenkrug während des Hochwassers 2013 vor allem nördlich der Breitscheidstraße: Das erwähnte Trafohäuschen konnte nicht gegen die Flut geschützt werden, Wasser hatte von unten durchgedrückt, und nördlich der Eisenbahnbrücke war das Gelände komplett überschwemmt.

Für den Norden der Stadt fehlt die Förderzusage

Noch längst nicht so weit sind die MVB indes mit der Wiederinstandsetzung der Strecke am August-Bebel-Damm und dem Straßenbahnbetriebshof Nord. Die Anträge an den Flutfonds sind vor einigen Monaten abgegeben worden - seitdem ward nichts mehr von ihnen gehört. Klar ist jedenfalls, dass auch nach einer Bewilligung der Fördergelder erst die gesetzlich vorgeschriebenen Ausschreibungen stattfinden müssen.

Das bedeutet: Auch nach einem positiven Förderbescheid werden noch Monate ins Land gehen, bis die Schäden an der Stromversorgung der Straßenbahnstrecke behoben sind. Bislang reicht die provisorische Versorgung der Straßenbahnen mit Elektrizität nicht dazu aus, um die Linie 10 wie gewohnt alle zehn Minuten bis Rothensee und nicht nur bis in die Neue Neustadt rollen zu lassen.

Im Straßenbahnbetriebshof läuft der Betrieb ebenfalls provisorisch. "Im Prinzip ist das wirklich ein Totalschaden", sagt Birgit Münster-Rendel. Stellt sich die Frage, ob das Magdeburger Verkehrsunternehmen an dem Standort festhalten will und sich nicht einen Standort vielleicht an einer hochwassersicheren Stelle suchen möchte.

Diese Überlegung ist vom Tisch, berichtet die MVB-Geschäftsführerin. "Wir werden uns aber nicht auf die Hochwasserschutzanlagen an der Kaimauer verlassen, sondern für unser Gelände eigene Vorkehrungen treffen", sagt sie. Grund für die Entscheidung zugunsten des alten Standorts: Das Gelände befindet sich bereits im Eigentum der MVB, Flächen müssen nicht neu gekauft werden. Ein anderer Standort hätte auch den Nachteil, dass das Planungsverfahren von Grund auf durchgezogen werden müsste, so dass sich die Fertigstellung eines neuen Betriebshofs weiter verzögern würde. Selbst beim jetzt gewählten Weg rechnen die Verkehrsbetriebe mit einer Fertigstellung des Betriebshofs erst im Jahr 2021.