Lange Nacht der Wissenschaft Renato Frischknecht: "Ich würde mich gern beamen können"
Magdeburg ist auch eine Wissenschaftsstadt - und nicht nur zur gleichnamigen Wissenschaftsnacht. In einer Serie stellt die Volksstimme 10 kluge Köpfe aus Forschung, Lehre und Entwicklung in Magdeburg vor. Heute Dr. Renato Frischknecht, Leiter der Arbeitsgruppe Perisynaptische Extrazellulärmatrix.
Daran arbeite ich derzeit:
Kinder und Jugendliche lernen vieles schneller und ihr Gehirn ist flexibler als das von Älteren. Das liegt auch an Matrix-Strukturen, die sich bei der Reifung bilden und die Nervenzellen von außen umgeben. Wir erforschen, wie diese Extrazellulärmatrix die Stabilität und Flexibilität von Nervenzellen und somit vom Gehirn beeinflusst.
Das erforscht / entwickelt mein/e Institut / Einrichtung:
Am LIN erforschen wir die Mechanismen von Lernen und Gedächtnis sowie deren krankhafte Veränderungen bei Mensch und Tier. Das geschieht auf allen Ebenen der Hirnorganisation: vom Molekül über Neuronen und Netzwerke bis zum Verhalten.
Das zeigt mein/e Institut/Einrichtung zur 10. Langen Nacht der Wissenschaft:
Wir zeigen grüne Neuronen, lernende Fliegen und Basketball spielende Ratten. Besucher können den Energiegehalt von Gummibärchen ermitteln, Brainpong spielen und in der Geisterstunde gibt es Midnight Lectures für Nachtschwärmer.
Das lockte/hielt mich nach/in Magdeburg:
Magdeburg ist ein wichtiger Standort für die neurowissenschaftliche Forschung. Ich bin hergekommen, weil ich mich persönlich weiterentwickeln wollte. Hier kann ich mich ganz der Lernforschung widmen und diese mit der Molekularbiologie verknüpfen.
Das würde ich gern erfinden/erforschen:
Ich würde gern einen Beamer erfinden. Damit könnte ich mich zu meiner Familie in der Schweiz, in die Alpen zum Skifahren und wieder zurück beamen.
Es heißt immer: Wissenschaft ist der Motor für die Zukunft. Warum?
Wissenschaft ist wichtig, weil Wissen immer auch Fortschritt bedeutet. Sie ist die Grundlage für Innovationen, z.B. in technischen oder medizinischen Bereichen, die sich direkt auf unser Leben auswirken.
Wie würden Sie - wenn Sie könnten - den Wissenschaftsstandort Magdeburg stärken?
Allgemein würde ich die Infrastruktur für die Wissenschaft auch an der Universität weiter ausbauen, was auch bedeutet mehr Stellen zu schaffen - das bezogen sowohl auf Naturwissenschaften als auch Geisteswissenschaften.
Wenn Sie unterwegs sind oder in Magdeburg beispielsweise Tagungsteilnehmer begrüßen: Wie bringen Sie Magdeburg Ihren Kollegen näher?
Den historischen Kern der Altstadt finde ich faszinierend. Neben dem Dom präsentiere ich aber auch gern das moderne Hundertwasserhaus. Vom Fürstenwall hat man außerdem einen tollen Blick über die Elbe. Diese Nähe zur Natur gefällt mir an Magdeburg gut.
Bitte in einem Satz: Einen Besuch der 10. Langen Nacht der Wissenschaft empfehle ich ...
... weil wir in Magdeburg an interessanten Dingen forschen. In unserem Institut zeigen wir beispielsweise, wie vielfältig Lern- und Gedächtnisprozesse untersucht werden können.