Notversorgung für Pflegepatienten gesichert / Hausleiterin: "So etwas gab es bei uns noch nie" Stromausfall im Altenpflegeheim - Feuerwehr rückt mit Beatmungsgeräten an
Aufregung auf dem Werder: Ein Stromausfall versetzte 700 Haushalte ins Dunkel, u.a. ein Pflegeheim mit Patienten am Beatmungsgerät. Die Feuerwehr rückte mit Rettungstechnik an - mit Zelten, Notstromaggregat, Beatmungsgeräten.
Werder l Der Schreck war groß im Pflegeheim Elbinsel auf dem Werder, als am Donnerstag gegen 17.30 Uhr plötzlich der Strom ausgefallen war. Stille und Dunkelheit im Gebäude, dann Betriebsamkeit. Sieben Bewohner sind auf ein Beatmungsgerät angewiesen.
Über Notruf wurde die Feuerwehr alarmiert. Zu dem Zeitpunkt war noch nicht klar, wie lange der Strom fehlen wird - und damit die Sauerstoffzufuhr für Patienten. Ein Notstromaggregat gebe es im Pflegeheim nicht, hieß es.
Im Großeinsatz machte sich die Berufsfeuerwehr auf den Weg. Neben Löschzug und 14 Mann Besatzung wurden zusätzlich 20 Rettungskräfte alarmiert, war gestern von Feuerwehrchef Helge Langenhan zu erfahren. Für die Versorgung von Patienten, auch mit lebenserhaltender Technik, verfügt die Feuerwehr über eine besondere Ausrüstung: In einem Fahrzeugcontainer befindet sich alles für eine Notversorgung, u.a. drei Zelte und stationäre Notstromaggregate, so dass auch Beatmungsgeräte in Betrieb genommen werden können. "Wir hätten die Patienten in die Zelte umverlagert und dort versorgt", so Langenhan. Zum Glück war das letztlich nicht notwendig. Das Personal des Pflegeheimes konnte die Patienten vorübergehend selbst versorgen, erklärte gestern auf Nachfrage Hausleiterin Gabriele von Gagern.
Ein Notstromaggregat gibt es in der Einrichtung wirklich nicht, bestätigte von Gagern. "Dazu sind wir auch nicht verpflichtet. Wir haben genügend Akkus für den Notfall." Das Umstecken der Beatmungsgeräte von Strom- auf Akkubetrieb funktioniere innerhalb von Sekunden. Entgegen erster Information, diese würden bis zu einer Stunde überbrücken können, erklärte die Hausleiterin: "Unsere halten mehrere Stunden."
Nach dem ersten Schreck ("So etwas gab es bei uns noch nie") sah es die Hausleitung als Notfall-Übung an. "Es ist gut zu wissen, dass die Feuerwehr so schnell reagiert und solche Hilfsmöglichkeiten für den Notfall hat", sagte gestern Hausleiterin Gabriele von Gagern. "Ebenso froh bin ich aber auch, dass wir diese Hilfe nicht benötigt haben."
Bevor die zusätzlichen Rettungskräfte vor Ort eintrafen, funktionierte die Stromzufuhr wieder. "Wir konnten Entwarnung geben und ihren Einsatz absagen", so Helge Langenhan.
Vom Stromausfall waren 700 Haushalte betroffen, in der Umgebung Zoll-, Weiden-, Gartenstraße. Ursache war ein Defekt an einer Muffenverbindung im Mittelspannungsnetz. Die Netzleitstelle der Städtischen Werke hat eine Umschaltung vorgenommen, um schnellstmöglich wieder eine Stromversorgung zu gewährleisten. Gegen 18.30 Uhr ging das Licht auf dem Werder wieder an.
Normalität für die Belegschaft im Haus gab es ab 21.30 Uhr wieder, so von Gagern.