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Schwerpunkte: Schwimmen, Leichtathletik, Kanu, Rudern Land will vier Sportarten vorrangig fördern

Von Michael Bock 29.01.2013, 02:18

Die Sportförderung in Sachsen-Anhalt soll auf bestimmte Sportarten konzentriert werden. Priorität haben künftig die Sportarten Kanurennsport, Rudern, Leichtathletik und Schwimmen.

Magdeburg l Sportminister Holger Stahlknecht (CDU) hatte bereits kurz nach dem schwachen Abschneiden von Sachsen-Anhalts Sportlern bei den Olympischen Spielen in London betont: "Es ist sinnvoll, sich auf gewisse Sportarten zu konzentrieren." Bei der Vorstellung einer Verordnung zum neuen Sportfördergesetz bekräftigte er gestern Abend in Magdeburg, dass Schwerpunkte gesetzt würden, denn: "Im Leistungssport zählt nur der Erfolg."

Auch der Präsident des Landessportbundes (LSB), Andreas Silbersack, sagte, das zur Verfügung stehende Geld müsse konzentriert werden: "Wir wollen Leistung." Zugleich betonte er: "Wir lassen keinen ins Bodenlose fallen." Sportarten, die künftig mit weniger Geld rechnen müssen, erhalten in diesem Jahr einen Ausgleich. Konkret: Das finanzielle Minus beträgt in diesem Jahr im Vergleich zu 2012 höchstens zwölf Prozent.

Bislang gab es nur eine Kategorisierung zwischen Schwerpunkt- und Projektsportarten. Jetzt gibt es Schwerpunktsportarten, geteilt in eine Kategorie I und II, Fördersportarten und Projektsportarten. Kanurennsport, Rudern, Leichtathletik und Schwimmen - vor allem auf diese Sportarten der "Kategorie I" will das Land in Zukunft setzen. Sie können mit mehr Geld und mehr finanzierten Trainerstellen rechnen.

Eine der Volksstimme vorliegende "Prognoseberechnung" (Landesfachverband) für 2013 sieht vor, dass in den Bereich Schwimmen 144800 Euro fließen. Für die Leichtathletik sind 119200 Euro vorgesehen. Die Kanuten (Rennsport/Slalom) sollen 110700 Euro erhalten. Fürs Rudern sind 84700 Euro eingeplant.

In die Kategorie II fallen künftig diese Sportarten: Wasserspringen, Turnen männlich, Judo, Kanuslalom, Behindertensport, Handball männlich und Basketball weiblich.

Stahlknecht sagte, das neue Sportfördergesetz sei unbürokratisch und biete Leistungsanreize. Vereine erhalten künftig nach bestimmten Kriterien (zum Beispiel Mitgliederzahl oder Zahl der lizenzierten Trainer) eine Pauschale. Bonuspunkte gibt es etwa für "zielgruppenspezifischen Mitgliederzuwachs (14- bis 18-Jährige)" und die Anerkennung als Landesleistungsstützpunkt oder Landesleistungszentrum. Berücksichtigt wird auch die Medaillenleistung eines Vereins.

Die Kreis- und Stadtsportbünde erhalten einen Basisbetrag (inklusive Sportjugend) von 110000 Euro pro Jahr. Auch hier kann dieser Betrag durch ein Bonussystem erhöht werden. LSB-Präsident Silbersack sagte, man habe "hart gerungen" um das neue Sportfördergesetz: "Es ging hoch her." Vor allem die LSB-Forderung nach vollständiger Autonomie sorgte immer wieder für Streit. Stahlknecht stellte die Autonomie gestern frühestens für 2015 in Aussicht.

Das Land gibt laut Minister insgesamt rund 24 Millionen Euro jährlich in den Sport.