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Landkreis will Gesellschaftervertrag kündigen Ausstieg von Nordhausen gefährdet Harzer Schmalspurbahn

13.04.2013, 01:15

Magdeburg (dpa/ck) l Der Fortbestand der Harzer Schmalspurbahn steht auf der Kippe. Der Landkreis Nordhausen in Thüringen beabsichtigt, den 1992 geschlossenen Gesellschaftervertrag der Harzer Schmalspurbahn GmbH zu kündigen. Das Thüringer Verkehrsministerium kritisierte den Schritt als unverantwortlich. Viele Touristen, aber auch Pendler und Schüler würden durch die Entscheidung aufs Abstellgleis geschoben.

"Ich glaube nicht, dass die übrigen Gesellschafter bereit sind, den Anteil des Landkreises Nordhausen zu übernehmen", sagte ein Ministeriumssprecher. Der Landkreis Nordhausen ist neben dem Landkreis Harz der Gesellschafter mit den höchsten Anteilen an der GmbH (20 Prozent). Die Kreisverwaltung will ihren Haushalt sanieren.

Müssen sich 1,1 Millionen Fahrgäste bald eine Alternative suchen?

Heide Baumgärtner, Sprecherin der Harzer Schmalspurbahn, sagte der Volksstimme: "Dieser Schritt kommt für uns überraschend." Die Gründe dafür seien nicht nachvollziehbar. Das "Nordhäuser Modell" sei ein sehr erfolgreiches, die Fahrgastzahlen konstant. "Wie es weitergeht, können wir derzeit noch nicht sagen. Das müssen die beteiligten Städte und Landkreise erstmal diskutieren", so Baumgärtner.

Die Harzer Schmalspurbahn fährt auf einer Strecke von knapp 140 Kilometern durch mehrere Landkreise in Sachsen-Anhalt und Thüringen. Die Bahn zählt jedes Jahr etwa 1,1 Millionen Fahrgäste - meist Ausflügler und Touristen.