1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Proteste gegen Rechte sorgen für Verkehrs-Chaos in Magdeburg

28 Beamte beim Einsatz verletzt, 16 Personen in Gewahrsam genommen Proteste gegen Rechte sorgen für Verkehrs-Chaos in Magdeburg

Von Matthias Fricke 19.01.2014, 10:49

Magdeburg. Die Polizei hat am Sonnabend größere Ausschreitungen verhindern können. Dennoch gab es mindestens 28 verletzte Polizisten und 16 Gewahrsamnahmen. Das bilanzierten am späten Abend die Einsatzleitungen der Polizeidirektion und der Bundespolizei. Auf der Meile der Demokratie zeigten rund 12.000 Menschen mit zahlreichen Aktionen Flagge gegen Rechts. Etwa 1200 Teilnehmer der linken Szene, darunter 450 Gewaltbereite , demonstrierten in verschiedenen Gruppen gegen den Aufmarsch von rund 700 Rechtsradikalen.

Diese hatten aus Anlass des 69. Jahrestages der Bombardierung Magdeburgs im Zweiten Weltkrieg einen Aufmarsch angemeldet. Dieser sollte ursprünglich im Herrenkrug beginnen. Da zunächst durch Brandstiftung ein Kabelschacht der Bahn Feuer fing und für alle Züge aus Richtung Süden zum Hauptbahnhof die Strecke gesperrt werden musste, verzögerte sich die Anreise der Rechten. Insgesamt 2500 Polizisten aus ganz Deutschland sowie zusätzlich 800 Beamte der Bundespolizei sollten Ausschreitungen verhindern.

Die Polizei sperrte ab Mittag alle Brücken der Stadt, so dass nur noch Anwohner zu Fuß diese passieren konnten. Der Straßenverkehr von West nach Ost und umgekehrt kam für mehrere Stunden zum Erliegen. Zwischen 12.45 und 14 Uhr blockierten etwa 50 Linke die Eisenbahnbrücke Magdeburg – Berlin und besetzten die Gleise. Sie legten außerdem eine Holztür, einen Kühlschrank, diverse Steine und Latten in die Gleise.

Die Bundespolizisten lösten die Blockade schließlich auf und beseitigten die Gegenstände. Kurze Zeit später musste die Strecke erneut gesperrt werden, weil ein Aktenkoffer mit einem Druckzünder auf den Gleisen lag. Die Entschärfer der Polizei gaben erst gegen 16.30 Uhr grünes Licht, es handelte sich um eine Attrappe. Inzwischen wurde die Aufmarschroute der Rechten in den Süden der Stadt verlegt. Dort gab es zwar immer wieder Proteste am Straßenrand, die den Marsch der Neonazis aber nicht aufhalten konnten. Er endete gegen 18 Uhr an einem Bahnhaltepunkt im Süden der Stadt, dort wo er begonnen hatte.