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Ukraine Die Spätfolgen der Fremdherrschaft

Von Steffen Honig 22.02.2014, 02:44

Magdeburg l Im Zuge des Machtkampfes brechen die schwelenden regionalen Konflikte in der Ukraine offen aus, die jahrhundertealte Wurzeln haben. Die einstige Kiewer Rus geriet nach der Eroberung durch die Mongolen 1240 bis zum 20. Jahrhundert unter Fremdherrschaft. Osmanen, Litauer und Polen kontrollierten das Land, bevor es 1654 unter das Protektorat des russischen Zaren kam. 1796 wurde die Ukraine zwischen Russland und Österreich-Ungarn geteilt.

Die Gründung des ersten ukrainischen Staates scheiterte 1918, es folgte eine Vierteilung: Die westlichen Regionen fielen an Polen, Rumänien und die Tschechoslowakei. Aus der Zentral- und Ostukraine, die Sowjetrussland zugeschlagen wurde, entstand 1922 die Ukrai- nische Sowjetrepublik.

Unter stalinistischer Herrschaft kam es 1932/33 durch die Zwangskollektivierung zum "Holodomor", einer Hungersnot, bei der zwischen drei und sechs Millionen Ukrainer ums Leben kamen. Nach dem Hitler-Stalin-Pakt besetzte die Sowjetunion 1939 den polnischen Teil der Ukraine.

Während des Zweiten Weltkrieges war fast die gesamte Ukraine durch deutsche Truppen besetzt. Bis 1947 gab es eine starke Unabhängigkeitsbewegung gegen die Sowjetherrschaft, die niedergeschlagen wurde. Im August 1991 wurde die Unabhängigkeit proklamiert. Die selbständige Ukrai- ne ist somit nicht einmal 25 Jahre alt. Hartnäckig halten sich die kulturellen Grenzen zwischen dem Ukraine-treuen und europafreundlichen Westen und dem russisch gesprägten Osten und Südosten des Landes.