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Schulentwicklung Der Lehrer soll zum Schüler kommen

CDU verspricht den Landschulen eine Zukunft und setzt sich vom Koalitionspartner SPD ab.

Von Hagen Eichler 17.09.2014, 03:10

Magdeburg l Schon im März hatten Bildungspolitiker der CDU ein Modell ersonnen, um kleine Grundschulen zu erhalten. Jetzt hat das Konzept auch den Segen der Parteispitze: Sachsen-Anhalts Christdemokraten fordern die Einführung von Grundschulverbänden.

Mindestens zwei Grundschulen können sich, sobald sie gemeinsam auf 120 Schüler kommen, zu einem Grundschulverband zusammenschließen. Alle Standorte teilen sich einen Schulleiter. Die Lehrer sollen mobiler werden als bislang. "Es gilt das Prinzip `Die Lehrkraft kommt zur Lerngruppe`, nicht umgekehrt", heißt es in dem fünfseitigen Beschluss des CDU-Landesvorstands.

Durch die Gründung eines Schulverbandes können Kommunen die Vorgaben unterlaufen, die Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD) für 2017 verordnet hat: Dann muss eine Grundschule auf dem Land in der Regel 80 Schüler haben. In einem Schulverband hingegen dürften beispielsweise ein Hauptstandort mit 60 Schülern sowie zwei Nebenstandorte von je 30 Schülern bestehen bleiben. Die Schule im Dorf sei nötig, um ländliche Kommunen als akzeptierte Wohnorte für Familien zu erhalten, heißt es bei der CDU.

Auch die Verteilung von Schulbaumitteln soll sich anpassen. Derzeit müssen Kommunen für eine Schule auf Jahre hinaus 100 Schüler nachweisen, um Geld aus dem Programm Stark III zu erhalten. Für einen Schulverband sollen 120 Schüler reichen. "Wir sind programmatisch gut gerüstet und können nun mit den anderen Parteien über einen Schulfrieden in Sachsen-Anhalt reden", sagte CDU-Landeschef Thomas Webel.