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Studienplätze in Sachsen-Anhalt Land kann weiter West-Abiturienten locken

Von Hagen Eichler 11.12.2014, 02:06
Foto: Uli LŸcke--An der Hochschule Magdeburg-Stendal laufen derzeit die schriftlichen PrŸfungen. Die Vorlesungszeit ist zu Ende. Nun mŸssen die Studierenden in den Klausuren beweisen, was sie gelernt haben. Am Dienstag dieser Woche schrieben die Erstsemestler im gro§en Hšrsaal der StudiengŠnge Maschinenbau und Composite Technologien bei Prof Christian-Toralf Weber ihre Klausur im Fach Konstruktionsgrundlagen.
Foto: Uli LŸcke--An der Hochschule Magdeburg-Stendal laufen derzeit die schriftlichen PrŸfungen. Die Vorlesungszeit ist zu Ende. Nun mŸssen die Studierenden in den Klausuren beweisen, was sie gelernt haben. Am Dienstag dieser Woche schrieben die Erstsemestler im gro§en Hšrsaal der StudiengŠnge Maschinenbau und Composite Technologien bei Prof Christian-Toralf Weber ihre Klausur im Fach Konstruktionsgrundlagen. Uli LŸcke

Magdeburg l Sachsen-Anhalt wird auch künftig deutlich größere Hochschulen unterhalten als es für die eigenen Landeskinder nötig wäre. Der Bund ist bereit, den Großteil der Kosten dafür zu übernehmen. Von 2015 bis 2023 will er insgesamt 337 Millionen Euro nach Magdeburg überweisen. Darauf haben sich Bund und Länder geeinigt.

Zum sogenannten Hochschulpakt wollen die Ministerpräsidenten heute in Berlin letzte Details verhandeln. Auch der Landtag muss noch zustimmen. Die Summe stehe aber fest, sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) der Volksstimme. "Für uns ist es das Signal, dass alle, die hier studieren wollen, herzlich willkommen sind."

Der Hochschulpakt war ursprünglich ausgehandelt worden, um ab 2007 den Zuwachs an Studenten durch den doppelten Abitur-Jahrgang in vielen West-Bundesländern in ostdeutsche Hochschulen zu lenken. Der Anlass ist längst Geschichte, beim Prinzip zusätzlicher Bundesmittel für Hochschulen bleibt es jedoch. Für die 337 Millionen Euro aus Berlin muss Sachsen-Anhalt eigene 220 Millionen Euro gegenfinanzieren.

Für Haseloff ein gutes Geschäft. Er hofft auf den Klebeeffekt - Absolventen sollen möglichst im Land bleiben, das sie durch das Studium kennengelernt haben. "Das kann uns helfen, unser Fachkräfteproblem zu entspannen", hofft Haseloff.

Die Ost-Länder genießen weiterhin Sonderkonditionen. Um Bundesmittel zu erhalten, müssen sie nicht zusätzliche Studienplätze schaffen, sondern lediglich die 2005 erreichte Kapazität für Studienanfänger halten. Sachsen-Anhalt muss demnach 8765 Erstsemester aufnehmen; im aktuellen Wintersemester lag die Zahl mit 8958 Studienanfängern nicht mehr allzu weit darüber.

Erstmals soll der Hochschulpakt auch einen Anreiz schaffen, die Zahl der Abschlüsse zu erhöhen. Auf welchem Weg das geschehen soll, müssen die Wissenschaftsminister noch klären.

Die Hochschulrektoren zeigen sich erfreut über die grundsätzliche Einigung. "Das Geld des Bundes gleicht manche Schwierigkeit bei den Landesfinanzen aus", urteilt ihr Präsident Armin Willingmann.