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Tipps zur Ahnenforschung Auf der Suche nach der eigenen Geschichte

Die Suche nach den eigenen Vorfahren kann schnell zum Abenteuer werden, wie der Fall des Briten Ian Mercer zeigt. Wir geben Tipps für die Suche nach den eigenen Vorfahren.

10.03.2015, 12:41

1. Die Familie:
Die wichtigste Quelle für jeden Ahnenforscher ist die eigene Familie. "Fragen Sie Eltern, Großeltern, Onkel und Tanten nach allen Verwandten, die diese noch kennen", empfiehlt Genealoge Daniel Riecke. Doch auch hier ist Vorsicht geboten: "Keiner kann sich an alle Zusammenhänge erinnern und oft werden auch Familienmythen verbreitet." Deshalb gilt, auch in der eigenen Familie alle Geschichten zu hinterfragen. Dafür können besonders historische Dokumente wichtig sein. "Fotoalben, Urkunden oder der Ariernachweis des Opas - alles hilft einem weiter", erklärt Riecke.

2. Das Stadtarchiv:
Hat man eine Grundlage an Daten zur eigenen Familie beisammen, ist der Gang ins Stadtarchiv der nächste Schritt. "Um nach jemandem suchen zu können, brauchen wir mindestens den vollständigen Namen und am besten Geburts- und Sterbedatum", sagt Maren Ballerstedt, Leiterin des Magdeburger Stadtarchivs. "Je mehr Daten, desto größer die Chance, etwas zu finden." Damit vor Ort keine Wartezeiten und vor allem kein Frust aufkommt, sollte der Besuch zuvor angemeldet werden. So haben die Archivmitarbeiter auch Zeit, die richtigen Akten herauszusuchen. Grundsätzlich gelten bei den Archivbeständen bestimmte Schutzfristen. Das bedeutet im einzelnen: Geburtenbücher sind nach 110 Jahren zugänglich, Eheschließungen nach 80 Jahren und Sterbefälle nach 30 Jahren. Darüber hinaus können aber auch weitere Aufzeichnungen wie Innungslisten oder Sterbelisten aus Krankenhäusern im Archiv eingesehen werden. "Die Möglichkeiten sind wirklich sehr groß", sagt Maren Ballerstedt.

3. Die Kirche:
In Preußen wurden Personendaten ab dem 1. Oktober 1874 in den Standesämtern erfasst. Wer ältere Daten braucht, muss meist auf Kirchenbücher zurückgreifen. Das Archiv der Landeskirche Sachsen-Anhalt befindet sich in Magdeburg. "Hier gibt es Aufzeichnungen, die bis in den 30-jährigen Krieg zurückreichen. Und so weit muss man erstmal kommen", sagt Maren Ballerstedt.

4. Das Internet:
Im Netz gibt es inzwischen zahlreiche Seiten, auf denen Hobbyforscher Daten austauschen und veröffentlichen. Darüber hinaus gibt es dort viel Archivmaterial, wie zum Beispiel Verlustlisten des Deutschen Reiches aus dem Ersten Weltkrieg. Daniel Riecke selbst ist auch Mitglied im Verein für Computergenealogie. Dort kann auch jeder ambitionierte Hobbyforscher eintreten. Zudem bietet der Verein auf seiner Webseite (www.compgen.de) die Möglichkeit, verschiedene Archive oder historische Adressbücher zu durchsuchen. Ahnenforschung in Sachsen-Anhalt bedeutet allerdings oft noch Handarbeit. "Die Digitalisierung von Archivmaterial ist hier noch nicht so weit wie in manchen anderen Regionen", schätzt Daniel Riecke ein. Aber jeder neue Ahnenforscher hilft da weiter. (lg)