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Justiz ermittelt Gefälschter Brief weist Asylbewerber Privatwohnungen zu

10.04.2015, 12:16
Das Justizzentrum, Sitz der Staatsanwaltschaft Magdeburg in Magdeburg (Sachsen-Anhalt), aufgenommen am 24.09.2014. Bei der Staatsanwaltschaft Magdeburg sind irrtümlich Beweisakten für das Ermittlungsverfahren zum Stendaler Sparkassen-Skandal vernichtet worden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Der frühere Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse soll auf Kosten des Bankinstitutes diverse Fahrzeuge gekauft und Bauaufträge für Immobilien der Sparkasse unzureichend überwacht haben. Foto: Jens Wolf ZB +++(c) ZB-FUNKREGIO OST - Honorarfrei nur für Bezieher des ZB-Regiodienstes+++
Das Justizzentrum, Sitz der Staatsanwaltschaft Magdeburg in Magdeburg (Sachsen-Anhalt), aufgenommen am 24.09.2014. Bei der Staatsanwaltschaft Magdeburg sind irrtümlich Beweisakten für das Ermittlungsverfahren zum Stendaler Sparkassen-Skandal vernichtet worden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Der frühere Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse soll auf Kosten des Bankinstitutes diverse Fahrzeuge gekauft und Bauaufträge für Immobilien der Sparkasse unzureichend überwacht haben. Foto: Jens Wolf ZB +++(c) ZB-FUNKREGIO OST - Honorarfrei nur für Bezieher des ZB-Regiodienstes+++ dpa-Zentralbild

Magdeburg (cm) | In Magdeburg sind am Freitag gefälschte Behördenbriefe aufgetaucht, die verbreiten, dass das Bundesamt der Justiz angeblich Asylbewerber in Privatwohnungen in Magdeburg zuweist.

Unbekannte hätten diese Schreiben in zahlreiche Magdeburger Briefkästen geworfen. Sachsen-Anhalts Ministerium für Justiz und Gleichstellung hat die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.

Die Schreiben sind gefälscht und auf den 1. April datiert. Allerdings lagen Sie erst heute in den Briefkästen zahlreicher Bürger. Als Kontakt werden Adresse und Telefonnummer des Justizzentrums Magdeburg angegeben. Das Anschreiben wirkt insgesamt täuschend echt und ist auch unterschrieben. Jetzt soll die Staatsanwaltschaft prüfen, ob eine Straftat vorliegt.

Viele Magdeburger hätten das Justizministerium mit ihren Anfragen zu diesem Thema auf die Briefe aufmerksam gemacht, sagte Pressesprecherin Ute Albersmann. In den Briefen werden sogar Namen von Asylbewerbern genannt, die in Privatwohnungen einziehen sollen. Ob diese Namen ausgedacht sind, ist dem Ministerium aber nicht bekannt.

Die Verfasser nehmen explizit Bezug auf Magdeburger Ereignisse. So schreiben sie den Angaben zufolge von den frisch sanierten Flüchtlingsunterkünften in den Stadtteilen Olvenstedt und Sudenburg und verweisen auf weitere Räumlichkeiten, die benötigt werden. Aus diesem Grund würden Asylbewerber jetzt Privatwohnungen zugewiesen werden.

Justizministerin Angela Kolb: "Auch wenn das Schreiben auf den 1. April datiert ist: Das ist kein Aprilscherz. Da sollen ausländerfeindliche Ressentiments geschürt werden."