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Fragen und Antworten Sachsen-Anhalt untersucht jährlich 70 Lebensmittelproben auf Dioxin

08.01.2011, 04:25

Wie und wobei entsteht Dioxin, wie hoch sind die Grenzwerte in der EU, welche Lebensmittel sind belastet? Ein Überblick über die wichtigsten Fakten:

Welche Lebensmittel sind betroffen?

Nach aktuellem Kenntnisstand wurden erhöhte Dioxinwerte bei Eiern und im Fleisch von Legehennen nachgewiesen.

Wie gelangen Dioxine in die Nahrungskette?

Dioxine wurden außer für analytische Zwecke im Labormaßstab nie gezielt hergestellt, sondern sie entstehen als unerwünschte Nebenprodukte bei industriellen Prozessen sowie bei Verbrennungsprozessen zum Haus- und Sondermüll. Haupteintragsquelle für den Menschen sind Nahrungsmittel, wobei fettreiche Lebensmittel tierischen Ursprungs wie Milch, Fleisch, Eier und Fisch den größten Beitrag liefern. In Futtermittel können Dioxine bei der Trocknung, durch verunreinigte Roh - oder Hilfsstoffe oder durch Kontamination bei Transport- oder Lagerprozessen gelangen.

Wie hoch liegen die Grenzwerte von Dioxin in Lebensmitteln?

Die Angabe erfolgt in Picogramm (pg/ein Billionstel Gramm) je Gramm Fett. Damit ist sichergestellt, dass die tolerierbaren wöchentlichen Aufnahmemengen von 14 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht nicht überschritten werden. Die EU-weit geltenden Höchstwerte liegen bei Rindfleisch bei 3 pg/gr Fett, bei Geflügelfleisch 2 pg/gr Fett, Schweinefleisch 1 pg/gr Fett, Hühnereier 3 pg/gr Fett und Milch/Milcherzeugnissen 3 pg/gr Fett. Lebensmittel, die diese Höchstwerte überschreiten, sind nicht verkehrsfähig und dürfen nicht in den Handel gebracht werden.

Werden in Sachsen-Anhalt Lebensmittel regelmäßig auf Dioxine untersucht?

Es werden jährlich rund 70 Lebensmittelproben untersucht. Im Vordergrund steht dabei die Untersuchung einheimischer Produkte aus landwirtschaftlichen Betrieben mit bewirtschafteten Flächen in den Flussauen von Elbe und Mulde. wobei Futtermittel und die Agrarprodukte kontrolliert werden. Bei den Untersuchungen 2009 gab es bei Hühnereiern keine Beanstandungen, dagegen war eine von 13 Rohmilchproben aus den Überschwemmungsgebieten belastet. Ebenso die Futtermittel des Betriebes. Auch bei zwei Rindfleischproben wurden erhöhte Dioxinwerte ermittelt.

Muss man auf den Verzehr von Eiern und Fleisch verzichten?

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sieht auf der Grundlage der bisher vorliegenden Untersuchungsergebnisse von Eiern und Geflügelfleisch keine akute Gesundheitsgefahr für Verbraucher durch den einmaligen Verzehr dieser Produkte. Die Länder Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen haben Chargennummern belasteter Eier veröffentlicht, von deren Verzehr abgeraten wird (siehe www.bmelv.de)

Sind auch Bioprodukte betroffen? Nein.

Quellen: Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt; Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (sj)