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  5. 13 Millionen Euro für Forscher: Es geht um Bienen, giftige Duschvorhänge und Nerven-Netzwerke

Die Europäische Union fördert 49 Projekte an Sachsen-Anhalts Universitäten und Hochschulen 13 Millionen Euro für Forscher: Es geht um Bienen, giftige Duschvorhänge und Nerven-Netzwerke

Von Martin Rieß 06.02.2012, 05:30

Sachsen-Anhalts Unis und Hochschulen bekommen aus Brüssel Hilfe in Millionenhöhe. Damit sollen 49 Forschungsvorhaben vorangebracht werden.

Magdeburg l Welchen Einfluss haben bestimmte Substanzen in Duschvorhängen auf die weibliche Fruchtbarkeit? Warum sterben die Bienenvölker in Europa? Wie lässt sich eine nahtlose Kommunikation zwischen elektronischen Schaltkreisen und lebenden Nervenzellen verwirklichen? Dies sind Fragen, mit denen sich Forscher in Sachsen-Anhalt beschäftigen - und für deren Beantwortung sie mit insgesamt mehr als 13 Millionen Euro aus einem Brüsseler Geldtopf gefördert werden. Titel des Geldtopfs: 7. EU-Forschungsrahmenprogramm.

Das EU-Hochschulnetzwerk Sachsen-Anhalt hat jetzt einen Katalog mit den 49 geförderten Forschungsprojekten vorgelegt. Vom 13-Millionen-Euro-Kuchen gehen knapp sieben Millionen an die Universität Halle für 25 Projekte, knapp sechs Millionen an die Magdeburger Universität für 22 Projekte und 320 000 Euro an zwei Projekte der Hochschule Magdeburg-Stendal. Werte, die bis zum Abschluss der Förderperiode Ende 2013 noch steigen können.

Damit möglichst viele Förder-Euro fließen, ist im März vergangenen Jahres das Netzwerk geschaffen worden. Denn das EU-Rahmenforschungsprogramm ist eigen: Angesichts vieler Antragsteller liegt die Chance auf einen Zuschuss gerade einmal bei rund 30 Prozent. Zudem haben vor allem große internationale Projekte und eine Verbindung von Grundlagen- und anwendungsorientierter Forschung Chancen. Das Netzwerk soll als Serviceeinrichtung die Verwaltungen und Forscher an den Hochschulen und Universitäten begleiten.

Eine Strategie, die aufzugehen scheint: In der laufenden Förderperiode wird Sachsen-Anhalt den bisherigen Wert von gerade einmal zwei Prozent Europa-Geld an den Drittmitteln erheblich steigern. Volker Leßmann, Prorektor der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, formulierte während der Vorstellung des Katalogs in Magdeburg ein ehrgeiziges Ziel: Der Anteil der EU-Gelder soll in Zukunft zehn Prozent der Drittmittel ausmachen. Und Jan Mugele, Prorektor an der Hochschule Magdeburg-Stendal, regte eine Vorfinanzierung von Forschungsvorhaben und ein Screening an, um geeignete Forscher zu finden.

Die Gesamtkosten für die von der EU in ganz Europa geförderten Projekte betragen übrigens rund 240 Millionen Euro. Von diesen werden rund 204 Millionen Euro aus dem Forschungsrahmenprogramm bestritten. Seite 3

Weitere Informationen über das EU-Hochschulnetzwerk unter www.euhochschulnetz-sachsen-anhalt.de im Internet.