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Nach Eigentümerwechsel Eröffnung im September geplant Schloss Schönfeld wird zum Bordell mit FKK- und Saunaklub

05.07.2012, 07:54

Aus dem Schönfelder Schloss im Landkreis Stendal wird ein Bordell. Nach fünfjährigem Leerstand wurde das Anwesen verkauft. Der neue Besitzer eröffnet im September einen "exklusiven FKK- und Saunaclub".

Schönfeld l Das Schloss Schönfeld ist verkauft. "Der Vertrag ist in Sack und Tüten", erklärte am Montag Hermann Röpkes, in dessen Besitz das Schloss die vergangenen zwölf Jahre war. "Ein junger Mann hat das Anwesen gekauft, der das Schloss wieder als Hotel und Restaurant nutzen will." Im September soll das seit 2007 leer stehende Schloss wieder eröffnet werden. Bis dahin sollen noch einige Bauarbeiten ausgeführt werden. Die haben laut Röpkes auch schon begonnen.

Von einem "exklusiven FKK- und Saunaclub" im Schönfelder Schloss, von dem seit Montagabend auf einem großen Schild am Eingangstor zu lesen ist, weiß Hermann Röpkes nichts. "Davon hat mir der junge Mann nichts erzählt", erklärte Röpkes gegenüber der Volksstimme.

"Das stimmt", bestätigte am Mittwoch Abend der "junge Mann". "Davon habe ich Herrn Röpkes auch nichts erzählt", erklärt Carsten Janssen, der aus Nordrhein-Westfalen stammt. Der Sauna-Klub im Steinfelder Ortsteil wird Janssens dritter Betrieb dieser Art. Extra dafür wurde die Schloss Schönfeld GmbH gegründet.

Carsten Janssen ist vor einem Jahr auf das Schönfelder Schloss aufmerksam geworden. Janssen ist mit einer gebürtigen Stendalerin verheiratet und besuchte unter anderem das Burgfest in Tangermünde. Auf der Rückfahrt machte er einen Abstecher zum Schloss.

Passt ein derartiger Saunaklub in die ländliche Region? "Wir planen mit einem Einzugsgebiet von 200 Kilometern", erzählt Carsten Janssen. "Der Bedarf ist da", ist sich Janssen sicher. Und in der 85-Seelen-Gemeinde und vor allem bei Hubertus von Rundstedt, dessen Familie das Schloss bis 1945 gehörte, hat sich der neue Eigentümer bereits vorgestellt. "Ich glaube nicht, dass es da Schwierigkeiten gibt", erklärt Janssen. Nach außen handele es sich um einen ruhigen Betrieb. Die Gäste wollen sich vergnügen. "Es wird keine Belästigungen für die Anwohner geben", erklärt Carsten Janssen. "Außerdem machen wir ja nichts Verbotenes."

Neben "15 diskreten und luxuriösen Zimmern", Wellness-, Massage- und Erotikbereichen, Innen- und Außensaunen sowie "diskreten Parkplätzen" wird auch ein Restaurant mit deutscher und internationaler Küche betrieben. Der Eintritt wird aber nur Paaren und Herren gewährt, die einen Eintritt in den Klub zu bezahlen haben.

Derzeit laufen im Schloss Renovierungsarbeiten. Carsten Janssen ist regelmäßig vor Ort. Er sucht noch "zuverlässiges, teamfähiges und ordentliches Personal" für die Thekenbedienung, Technik, Küche, Reinigung sowie eine Hausdame. "Wir werden zwischen zehn und 15 Angestellte haben", erklärt Janssen. Erste Einstellungen hat er bereits vorgenommen.

Eine der ersten Handlungen von Carsten Janssen war, die Zuwegungen zum Park wieder zu öffnen, die der letzte Mieter "verbarrikadiert" hatte. "Ich habe nichts dagegen, wenn der Park wieder öffentlich genutzt wird", erklärte der neue Schlossbesitzer. Das Einzige, was Janssen in der ländlichen Idylle derzeit nervt: "Wir haben Probleme mit dem Internet. Ganz schlechter Empfang."