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Militante Bundeswehrgegner wollen den Truppen-Übungsplatz besetzen 1000 Polizisten im Großeinsatz in der Heide

Von Matthias Fricke 01.09.2012, 05:17

Auf rund 1000 Polizisten sowie Feldjäger der Bundeswehr wartet am 15. September einen der größten gemeinsamen Einsätze der vergangenen Jahre. Militante Gegner kündigen offen die Besetzung des Gefechtsübungszentrums in der Heide an.

Letzlingen l Nur wenig dringt von den Vorbereitungen des Großeinsatzes am Sonnabend, 15. September, im Gefechtsübungszentrum Colbitz-Letzlinger Heide an die Öffentlichkeit. So viel ist aber klar: Es ist keine Übung, auf die sich Polizisten und Feldjäger der Bundeswehr vorbereiten.

Allein die Polizeidirektion Nord wird nach Volksstimme-Informationen zehn Hundertschaften zur Absicherung des "Aktionscamps" der Gruppe "WarStartsHere" (übersetzt: der Krieg startet hier) einsetzen. Hinzu kommen Einheiten der Bundespolizei und Feldjäger. Sie sollen aus der ganzen Republik stammen. Hauptmann Thomas Herzog, Sprecher des Übungszentrums, hält sich noch bedeckt: "Ich darf nichts sagen." Er vertröstet auf nächste Woche. Die Antimilitaristen zeigen indes mehr Offenheit und rufen nicht nur im Internet, sondern auch auf Plakaten und mit Pressemitteilungen zum mehrtägigen "Entern des Übungszentrums" auf. So heißt es: "Wenn wir erst einmal auf dem Gelände sind, werden wir auf uns aufmerksam machen und die Bundeswehr dazu zwingen, den Übungsbetrieb zu unterbrechen." Weiterhin wollen die Aktivisten Schilder abreißen und neue mit Parolen zum Desertieren aufstellen. Gebäude sollen "verschönert" und "unübliche Hindernisse" aufgestellt werden. Die Feldjäger und Wachleute könnten "kaum etwas dagegen tun bei dem unübersichtlichen Gelände", heißt es weiter.

Der Einsatz der Beamten dürfte tatsächlich eine Herausforderung werden. Der Übungsplatz ist 232 Quadratkilometer groß und besteht zum Großteil aus Wald- und Heidelandschaft.

Sprecherin der Antimilitaristen Karoline Puls meint: "Wir erwarten 500 Teilnehmer und erhalten auch Unterstützung aus mehreren europäischen Staaten."

Polizeisprecher Frank Küssner: "Wir werden Störungen und Straftaten konsequent verfolgen." Die Demonstration wurde durch eine Privatperson aus Rostock beim Landkreisamt angemeldet. Seite 5