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Bis zum 15. Februar können sich Interessenten beim Land bewerben Rien ne va plus - noch kein Käufer für Spielbanken in Sicht

Von Michael Bock 05.01.2013, 02:37

Magdeburg l Bis zum 15. Februar können sich Interessenten um die Zulassung zum Betrieb öffentlicher Spielbanken in Sachsen-Anhalt bewerben. Das bestätigte das Innenministerium gestern auf Anfrage. Die Lizenz war im Oktober 2012 europaweit ausgeschrieben worden.

Wie die Volksstimme erfuhr, gibt es bislang noch keinen Interessenten. Innen-Staatssekretär Ulf Gundlach zeigte sich aber optimistisch: "Ich bin zuversichtlich, dass der professionelle Betrieb der Spielbanken in Sachsen-Anhalt zeitnah wieder aufgenommen werden kann."

2009 hatte das Land die Spielbanken in Magdeburg, Halle und Wernigerode privatisiert. Vor allem deshalb, weil die Einnahmen aus Roulette, Black Jack und Automatenspiel stark eingebrochen waren - von 10,8 Millionen Euro (2002) auf zuletzt 5,3 Millionen Euro.

Die israelisch-zypriotische Firma "Dare to Dream" kaufte die landeseigene Spielbanken GmbH für eine Million Euro. Große Pläne wurden geschmiedet: So sollte auf dem ehemaligen Kraftwerksgelände in Vockerode für 300 Millionen Euro ein Vergnügungspark errichtet werden, mit Luxus-Hotels, Einkaufs-, Kongress- und Wellnesscenter - das "Las Vegas des Ostens".

Doch die zur Sybil-Group gehörende Firma geriet in Finanznöte. Seit Mai 2011 sind die Spielbanken in Magdeburg, Halle und Wernigerode geschlossen. Es folgte ein monatelanger Streit um den Weiterverkauf der drei Casinos von der Sybil-Group an einen deutsch-türkischen Geschäftsmann, mit dem sich das Land nicht über die Auflagen für die erneute Betriebsaufnahme einigen konnte.

Im Januar 2012 wurde dem Spielbanken-Betreiber die Lizenz entzogen. Das Amtsgericht Magdeburg eröffnete das Insolvenzverfahren. Zunächst war das Innenministerium noch zuversichtlich gewesen, dass der Spielbetrieb Ende 2012 wieder aufgenommen werden kann. Seite 5