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Wahl-O-Mat für die Europa-Abstimmung ist scharf geschaltet

15.05.2014, 20:26

Um sich klarzumachen, welche Bedeutung diese Online-Plattform für Wahlen bekommen hat, braucht man nur auf die Gästeliste zu schauen: Die Bundeszentrale für politische Bildung stellt zur Europawahl am 25. Mai den "Wahl-O-Mat" vor. Und alle Spitzenkandidaten sind dazu in die Bundespressekonferenz gekommen. David McAllister (CDU) und Martin Schulz (SPD) liefern sich einen Wettstreit darin, staatstragend zu lächeln. Für sie und ihre Kollegen der anderen Parteien ist der Termin Wahlkampfpflicht. Der "Wahl-O-Mat" ist für Millionen Deutsche zu einer wichtigen Abstimmungshilfe geworden.

Zu 38 Thesen wie "Die EU soll keine neuen Mitgliedsstaaten mehr aufnehmen" oder "Deutschland soll den Euro als Währung behalten" können Nutzer auf der "Wahl-O-Mat"-Internetseite ab sofort Stellung beziehen und so herausfinden, welche Partei inhaltlich zu ihnen passt.

Angebot seit 2002

Das sollte bei den Spitzenkandidaten, die die Plattform als erste ausprobieren dürfen, eigentlich klar sein. Eigentlich. Denn da passiert das Malheur: Während David McAllister, Martin Schulz, Rebecca Harms (Grüne), Alexander Graf Lambsdorff (FDP) und Markus Ferber (CSU) Übereinstimmungen von bis zu knapp 99 Prozent schaffen, liegt die Linken-Spitzenkandidatin Gabi Zimmer daneben: Laut "Wahl-O-Mat" steht sie den Grünen näher als ihrer eigenen Partei. Zimmers Antwort kommt genauso prompt wie wahlkämpferisch. Die Grünen hätten beim Wahlprogramm halt abgeschrieben. "Da ist es schon ganz logisch, dass man dann in so eine Nähe auch kommt."

Die anwesende Politprominenz zeigt deutlich, wie bedeutend der "Wahl-O-Mat" der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) auch für die Parteien geworden ist. Das Tool wurde alleine zur Bundestagswahl 2013 mehr als 13 Millionen Mal genutzt - Rekord für das Angebot, das 2002 das erste Mal online ging.

Von so viel Aufmerksamkeit ist die Europawahl dagegen noch weit entfernt. Mitte April gaben 72 Prozent der Wahlberechtigten in einer Umfrage an, nur geringes oder gar kein Interesse an der Abstimmung am 25. Mai zu haben. Kann der "Wahl-O-Mat" die Deutschen aus ihrer Europawahl-Lethargie reißen?

www.wahl-o-mat.de/europawahl2014/