Am Sonntag ist Muttertag / Eine kleine Typologie der verschiedenen Mama-Typen Überbesorgte Glucke, strenge Regentin oder modische Latte-Macchiato-Mutter
Jedes Kind weiß: Seine Mama ist einzigartig. Doch es gibt bestimmte Mutter-Typen, die jeder kennt. Eine kleine Auswahl - nicht ganz frei von Klischees.
BEST-FRIEND-MOM:
Junge oder jung gebliebene Mutter. Gibt sich gerne lässig und tritt bevorzugt mit der Tochter im Partner-Look auf. Klamottentausch und gemeinsame Friseur-Besuche gehören zum Alltag. Ihr größter Triumph sind Komplimente wie "Ihr seht euch zum Verwechseln ähnlich" oder "Ich dachte, du wärst die ältere Schwester". Kann für den Nachwuchs "sehr cool" sein, aber auch extrem anstrengend.
MOMMADDY:
Immer häufiger zu sehen - die alleinerziehende Mama. Muss ein gewisses Organisations-Talent an den Tag legen. Schließlich ist sie Mutter (Mommy) und Vater (Daddy) in einem und arbeitet meist Vollzeit, um die Kinder zu ernähren. Die Mommaddy plagt ständig ein schlechtes Gewissen, etwa wenn sie aus Zeitnot schon wieder zur Fertig-Pizza greifen muss. Die Kinder lieben sie aber über alles.
LATTE-MACCHIATO-MUTTER:
Auch Bionade-Mutter genannt. Bevorzugt in gentrifizierten Großstadt-Vierteln anzutreffen. Während der Partner Projekte umsetzt oder "irgendwas mit Medien" macht, verbringt sie ihre Vormittage in kinderfreundlichen Cafés im Prenzlauer Berg oder rund ums Hamburger Schanzenviertel. Sie schlürft Soja-Frappuccino und für den kleinen Friedrich oder die süße Lotta gibt es ein Glas Milchschaum ("Baby Latte").
CHAOS-MUTTER:
Verfolgt den anti-autoritären Erziehungsstil der Alt-68er. Strenge Regeln sind tabu - Kinder sollen ihre Grenzen selbst finden. Zu Hause, in der Wohngemeinschaft oder auf dem Kommunen-Bauernhof herrscht kreative Unordnung. Wildes Toben, Klettern, sich dreckig machen - alles ist erlaubt. Mama und Papa finden es uncool, als solche bezeichnet zu werden und lassen sich gerne mit dem Vornamen anreden. Die Kinder werden später vorzugsweise Künstler. Oder aber - aus Gründen der Rebellion - Spießer.
TIGER-MUTTER:
Trend aus Asien. Hierzulande vor allen durch den Bestseller von Amy Chua "Die Mutter des Erfolgs: Wie ich meinen Kindern das Siegen beibrachte" bekannt geworden. Die chinesisch-amerikanische Yale-Professorin setzt bei der Erziehung ihrer Töchter auf Zwang und Drill und drohte auch mal damit, Stofftiere zu verbrennen, um ihre rigiden Maßnahmen durchzusetzen. Die stets korrekt gekleideten Kinder von Tigermüttern sollen bereits im Vorschulalter Geige spielen und eine zweite oder dritte Fremdsprache fließend sprechen.
HELICOPTER-MOM:
Eine moderne Abwandlung der "Glucke", die mit Mutter Beimer aus der "Lindenstraße" ihre besten Zeiten hatte. Die Helicopter-Mom kreist wie ein Hubschrauber über ihren Kindern. Der Mutterinstinkt nimmt schnell Überhand. So verfolgt sie sämtliche Aktivitäten der Kinder auf Facebook oder steht gerne mit dem Minivan vorm Schultor, damit der längst pubertierende Nachwuchs nicht mit dem Nahverkehr zum Querflöten-Kurs fahren muss. Sie organisiert eifrig den Tagesablauf der Sprösslinge und würde am liebsten deren Lebensplanung übernehmen. Sie fürchtet den Tag, an dem die "Kleinen" ausziehen. (dpa)