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Grippe – ein unterschätztes Risiko

01.10.2009, 14:14

Die Impfrate gegen saisonale Grippeviren liegt in Deutschland weit unter dem Ziel der WHO. Nur jeder vierte Risikopatient, dem die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut eine Impfung empfiehlt, ist auch tatsächlich geimpft. Mit fatalen Folgen: Grippe ist die Infektionskrankheit, an der in Deutschland die meisten Menschen sterben – laut Schätzungen der Arbeitsgemeinschaft Influenza gibt es jedes Jahr durchschnittlich zwischen 8.000 und 11.000 Grippetote. Zum Vergleich: Bei Verkehrsunfällen sterben jährlich rund 5.000 Menschen. Den einzigen Schutz vor einer Grippeerkrankung bietet die jährliche Grippeimpfung. Im Hinblick auf die bevorstehenden Massenimpfungen gegen den neuen H1N1-Erreger ("Schweinegrippe") ist es wichtig zu wissen, dass diese Impfung nicht gegen die saisonale Influenza schützt.

Wer sollte sich impfen lassen?

Sie wird empfohlen für alle Menschen über 60 Jahre.
Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Rheuma oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Bewohner von Pflegeeinrichtungen (Alten- oder Pflegeheime).
Menschen, die häufig Kontakt mit anderen/vielen Personen haben.

Wann impfen?

Angesichts der Verbreitung des neuen H1N1-Erregers ("Schweinegrippe") ist eine frühzeitige Impfung, am besten schon im September, sinnvoll. Damit soll das Risiko verringert werden, dass sich aus dem H1N1-Erregern und den Viren der saisonalen Grippe ein neues Virus bildet. Die Impfung lässt sich jedoch auch über die gesamte Grippesaison bis in den März nachholen. Wichtig: Der Grippeschutz besteht nur für die aktuelle Saison. Weil die Erreger sich häufig verändern, muss jedes Jahr der Impfstoff an die neue Virenvariante angepasst und somit neu geimpft werden.

Grippe- und Pneumokokkenschutz: sinnvolle Kombination

Wer sich zu der Impfung entschließt, sollte gleichzeitig an eine Schutzimpfung gegen Pneumokokken-Erkrankungen denken. Pneumokokken-Bakterien sind die häufigste Ursache für Lungen- und Hirnhautentzündungen und werden genau wie Grippeviren durch Tröpfcheninfektion übertragen. Es besteht die Gefahr, dass sich Grippeviren und Pneumokokken-Bakterien gegenseitig den Weg bereiten und somit schwere Krankheitsverläufe verursachen können. Die Kosten beider Impfungen werden für Risikogruppen von den Krankenkassen übernommen. Weitere Informationen erhalten Sie unter dem weiterführenden Link.