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Gute Noten für DMP: Teilnehmer strukturierter Behandlungsprogramme sind besser versorgt und leben gesünder

09.07.2007, 13:30

Rund zehn Millionen Menschen in Deutschland sind von einer chronischen Krankheit betroffen. Ihre Behandlung war in der Vergangenheit nicht immer optimal. Bei bestimmten chronischen Erkrankungen stehen strukturierte Behandlungsprogramme, so genannte Disease-Management-Programme (DMP) für eine erhöhte Qualität in der medizinischen Versorgung . DMP gibt es für Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1 und 2, Asthma bronchiale, chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung, koronarer Herzkrankheit und Brustkrebs.

Teilnehmer an strukturierten Behandlungsprogrammen werden besser versorgt und leben gesünder: Zu diesem Schluss kommen das Institut für angewandte Sozialwissenschaft GmbH in Bonn, die Prognos AG in Düsseldorf und das Wissenschaftliche Institut der Ärzte Deutschlands (WIAD) in Bonn nach der Auswertung der Dokumentationsdaten von fast 50.000 Versicherten der AOK Sachsen-Anhalt. Der erste Zwischenbericht zur gesetzlichen Evaluation des Programms für Diabetes mellitus Typ 2 zeigt eindeutig, dass sich die medizinischen Parameter der Versicherten nach einer Teilnahme von zwei Jahren wesentlich verbessern. Besonders positiv fällt dabei die Entwicklung der Blutzucker- und Blutdruckwerte auf. Der Langzeit-Blutzuckerwert (HbA1c) verbesserte sich von 7,1 auf 6,9. Was auf den ersten Blick nicht sonderlich spektakulär wirkt, verzögert erheblich das Eintreten der gefürchteten Folgeerkrankungen an Nieren, Augen oder Füßen der Betroffenen.
Auch beim Blutdruck zeigen sich positive Entwicklungen. Hoher Blutdruck schädigt Herz und Blutgefäße, besonders gefürchtet sind Herzinfarkt und Schlaganfall. Das Senken des Blutdrucks ist daher ein wichtiges Ziel bei der Behandlung von Diabetikern. Bei den DMP-Teilnehmern sank der obere (systolische) Wert im Schnitt von 149 auf 141 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule - das ist die Maßeinheit für den Blutdruck), der untere (diastolische) Wert von 84 auf 81 mmHg. Damit sind die Blutgefäße und das Herz der Diabetiker deutlich weniger belastet. Zudem ist unter den Teilnehmern die Zahl der Raucher um fast 30 Prozent gesunken.

Bereits im Jahr 2005 hatte die Zeitschrift "Finanztest" das DMP geprüft und allen Lesern die Teilnahme an solchen Programmen ausdrücklich empfohlen. Der Zwischenbericht bestätigt nun erneut die hohe Wirksamkeit der DMPs.

Grundidee des DMP ist, dass Ärzte und Krankenkassen sich gemeinsam und langfristig um die Erkrankung kümmern. Chronisch kranke Patienten sollen durch eine aufeinander abgestimmte und kontinuierliche Betreuung medizinisch besser versorgt werden, einen besseren Gesundheitszustand und eine höhere Lebensqualität erlangen sowie vor dem Voranschreiten der vorliegenden chronischen Erkrankung und den gefürchteten Spätfolgen weitgehend bewahrt werden.

Eine bessere Kenntnis der Krankheit hilft dem Patienten, mit der Krankheit umzugehen und das Beste aus seinem Leben zu machen. Beim DMP werden Patienten deshalb an ihrer medizinischen Behandlung aktiv beteiligt. Der Disease Manager - in der Regel der vom Patienten gewählte Hausarzt - koordiniert die Behandlung durch Fachärzte, Krankenhäuser, Rehabilitationseinrichtungen, Therapeuten, Pflegedienste und andere Leistungserbringer. Mit dem Patienten gemeinsam festgelegte Therapieziele helfen dem Versicherten, ein gesundheitsförderndes Verhalten zu trainieren. Im Verlauf der Behandlung wird dann überprüft, ob die Ziele erreicht wurden. Zudem helfen Schulungen und Informationen den Patienten, mit ihrer Erkrankung besser klar zu kommen.

Die von der AOK Sachsen-Anhalt angebotenen Disease-Management-Programme für chronisch Kranke sind ein Erfolgsmodell. Bereits fünf Jahre nach ihrer gesetzlichen Einführung haben sich die Programme in der Versorgung durchgesetzt. Insgesamt beteiligen sich in Sachsen-Anhalt rund 80.000 Versicherte und über 1.400 Arztpraxen an strukturierten Behandlungsprogrammen für chronisch Kranke.

Wer mehr über die strukturierten Behandlungsprogramme der AOK Sachsen-Anhalt erfahren oder sich einschreiben möchte, wendet sich an seinen Hausarzt (beim DMP Brustkrebs an den Gynäkologen) oder sein AOK-Kundencenter. Infos gibt es auch am AOK-Servicetelefon 01802 26 57 26* *(zu einmalig 6 Cent pro Anruf aus dem Festnetz der Deutschen Telekom immer montags bis freitags von 8 Uhr bis 20 Uhr und samstags von 8 bis 14 Uhr) oder im Internet unter www.aok.de/sa (Programme für chronisch Kranke anklicken).