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Frühlingsbeginn Was jetzt im Garten zu tun ist

Am 20. März ist Frühlingsbeginn. Der richtige Zeitpunkt, um den Garten frühjahrstauglich zu machen, meint Gärtnermeister Marcus Bursian.

Von Massimo Rogacki 19.03.2016, 22:00

Dahlenwarsleben l Der kalendarische Frühling beginnt am 20. März. Auch wenn es draußen noch alles andere als frühlingshaft ausschaut: Hobbygärtner können jetzt Vorbereitungen für einen schönen Garten treffen. Gärtnermeister Marcus Bursian aus Dahlenwarsleben im Landkreis Börde verrät, was dieser Tage zu tun ist.

Wichtig ist es, den Garten und die Beete zunächst von Unkraut und Laub zu befreien. "Dabei bleiben viele Schädlinge auf der Strecke", sagt Bursian. Die Erde bereitet der Gartenfreund am besten auf die Saison vor, indem er sie mit mineralienreichem Kompost vermischt. Idealerweise kann man sich von den Komposthaufen bedienen, die vor dem Winter angelegt wurden.

Spätestens jetzt sollte man sich vergewissern, dass alle Gartengeräte vorhanden sind. "Vorbereitung ist das A und O", lautet das Credo des Gartenspezialisten. Zur Grundausstattung gehören ein Spaten, eine Hacke, eine kleine Schaufel und eine Fräse. Zudem ein Rechen und eine kleine Schere. "Zunächst sollte man sich eine Harke schnappen", sagt Bursian. Wenn geplant ist, neue Pflanzen zu säen oder einzupflanzen, muss mit der Harke die Erde aufgelockert werden.

Gefahrlos setzen lassen sich jetzt bereits Steckzwiebeln, Mohrrüben, Spinat und Kartoffeln. Letztere sollte man vorsichtshalber mit einer Schicht aus Mist abdecken. Auch mit Ziergehölzen aus dem Topf kann man dieser Tage nicht viel falsch machen. Bis Ende April können robuste Pflanzen wie Primeln oder Stiefmütterchen in die Erde gesetzt werden. Gutes Wässern niemals vergessen. Man sollte trotzdem die Risiken im Blick behalten, sagt der Experte. Denn der beginnende Frühling kann noch immer Nachtfrost bereithalten. 

Und der Deutschen liebste Pflanze? "Der Rosenschnitt erfolgt auch im Frühjahr", erklärt der Gärtnermeister. Dazu benötigt man eine scharfe Rosenschere. Ein Tipp vom Experten: Je stärker man eingreift, desto stärker treiben die Pflanzen aus". Und das gilt nicht nur für Rosen, sagt Bursian. "Ein guter Gärtner braucht eine scharfe Schere und ein hartes Herz." Also ruhig ein wenig Mut beim Schneiden!

Um das Prestigeobjekt vieler Hobby-Gärtner – den Rasen – steht es nach dem Winter oftmals nicht zum Besten. Was also tun, um dem Rasen einen ansprechenden Frühjahrs-Look zu verpassen? Von vielen als Allheilmittel gepriesen, rät der Experte vom Vertikutieren ab. "Damit wird der von einem langen Winter malträtierte Rasen noch zusätzlich geschwächt", sagt Bursian. Sein Rat: Mit einer massiven Zinkenharke zunächst abharken. Im Rasen befindet sich ein großer Teil Moos. Dagegen gilt es anzugehen. "Holen Sie sich am besten Eisensulfat aus dem Baumarkt", rät Bursian. Darüberstreuen, 24 Stunden einwirken lassen und wässern.

Dann den Rasen mit einer dünnen Schicht Sand oder Erde bedecken, um die Keimfähigkeit zu gewährleisten und den Rasen vor Austrocknung zu schützen. So lange wässern, bis der Dünger verschwunden ist. Wer mit Eisensulfat-Rückständen an den Schuhen zurück ins Haus und über helle Dielen oder Fliesen stürmt, sollte sich im Übrigen nicht wundern, wenn auf dem Boden rote Fußabdrücke zurückbleiben. Diese Flecken sind nur ganz schwer zu entfernen. "Das Eisensulfat an sich ist aber völlig unbedenklich", versichert Bursian. Regelmäßiges Düngen ist notwendig, denn man raubt dem grünen Untergrund – indem man ihm immer wieder zu Leibe rückt – Energie.

Wenn der Rasen jetzt versorgt ist, kann man sich ans Schnippeln machen: "Nehmen Sie sich Gehölze, Rosen und kleinere Bäume vor. Wenn Wunden (ab drei Zentimeter) entstehen, benutzen Sie zum Verschließen Baumwachs." Ein weiterer Tipp vom Experten: "Sollten Sie Obstbäume besitzen, ist jetzt der perfekte Zeitpunkt für die Schädlingsbekämpfung." Um Blattläusen vorzubeugen, fährt man mit einer Drahtbürste über den Stamm, wickelt Leimringe um ihn und befestigt diese mit Draht.

"Wenn Sie einen Gießring für kleine Bäume anlegen möchten, immer den Durchmesser in einem Meter Höhe nehmen und dann mit zehn multiplizieren." Auf Grundlage des Ergebnisses lässt sich die Ringhöhe bemessen.

Auf den sogenannten Sommerflor sollten Hobby-Gärtner im Augenblick noch verzichten. Geranien oder Petunien etwa sind erst in einigen Wochen dran. Zu guter Letzt sollte man sich stichprobenartig vergewissern, dass die zarten Pflänzchen im richtigen Maß gewässert wurden. Dem Befinden der Gewächse lässt sich buchstäblich auf den Grund gehen, indem man im Umkreis der Pflanzen einige Zentimeter tief gräbt, um zu prüfen, ob die Erde feucht genug ist.

Wenn all diese Arbeiten erledigt sind, hat der wintergeplagte Garten alle Chancen, schon bald mit einem frischen Antlitz aufzuwarten. Dann darf es mit dem Frühling endlich auch so richtig losgehen.