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Wer heutzutage als Anleger gute Renditen erzielen will, kommt an Aktien nicht vorbei Kalkuliertes Risiko für Sparer

11.07.2014, 01:20

Frankfurt/Main (dpa) l Klassische sichere Geldanlagen wie das Tagesgeldkonto oder das Sparbuch werfen kaum Zinsen ab. Vielen Sparern scheint das egal zu sein. Für ihre private Altersvorsorge investiert die Mehrheit der Bundesbürger in eine eigene Immobilie (54 Prozent), fast die Hälfte nutzt ein Sparbuch (49 Prozent), wie eine Umfrage von Forsa im Auftrag der Cosmosdirekt ergab.

Aktien oder Aktienfonds sind mit 27 Prozent weit weniger beliebt. In den vielen Krisen der vergangenen Jahre haben Anleger mit den unterschiedlichsten Produkten massenweise Geld verloren. Viele setzen daher auf Tages- oder Festgeld. Doch mit Zinssätzen von teilweise nur 0,8 Prozent ist das ein Verlustgeschäft - denn die Inflationsrate liegt derzeit bei 1,0 Prozent.

Manche Sparer lassen sich erneut von satten Rendite-Versprechen locken und investieren über Genussscheine in ein Unternehmen. Sie setzen also auf einen Mix aus Aktie und Anleihe. Doch mit dieser Anlageform können Sparer ganz danebengreifen.

Inhaber von Genussscheinen haben im Gegensatz zum Aktionär kein Stimmrecht. "Mit Genussscheinen beteiligt man sich - wie bei der Aktie - am Gewinn, aber auch am Verlust eines Unternehmens", sagt Julia Topar vom Bundesverband deutscher Banken in Berlin. Das Risiko reicht bis hin zum Totalverlust, sollte das Unternehmen Insolvenz anmelden. "Zinsen können gegebenenfalls auch ganz ausfallen", erläutert Gerrit Fey vom Deutschen Aktieninstitut. "Insgesamt betrachtet ist der Erwerb von Genussscheinen eher etwas für erfahrene Anleger", betont Fey. Wer sein Vermögen streuen möchte, komme an Aktien kaum vorbei. Eine Faustregel: Diejenigen, die Risiken minimieren möchten, sollten keine Einzelaktien kaufen, sondern besser auf geeignete Aktienfonds setzen.

In jedem Fall sollten Sparer einen langen Anlagehorizont von mindestens zehn Jahren haben. Ähnlich sieht das Bankensprecherin Topar: "Aktien sind, wenn man langfristig anlegt, gar nicht so unsicher." Sparer müssten sich mit dem Unternehmen beschäftigen, die Kurse der vergangenen Jahre anschauen, sich beraten lassen - und dann das Geld liegen lassen. "Über die Jahre werden Kursschwankungen oftmals gut abgefedert", so Topar. Besonders wer in Wertpapiere großer Unternehmen investiert, könne "nicht viel falsch machen". "Aktien sind attraktiv - sie werden häufig nur nicht so empfunden", meint auch Fey.