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Höhere Strafe Fünf Jahre Haft für Juwelier-Räuber

Der Angeklagte Juan Carlos Z. muss nach schwerem Raub in Magdeburg nun fünf statt drei Jahre hinter Gitter.

Von Alexander Walter 03.02.2017, 14:02

Magdeburg l Das Landgericht Magdeburg hat am Freitagmorgen den Angeklagten Juan Carlos Z. wegen schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung zu fünf Jahren und zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Außerdem ordnete das Gericht die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt an. Damit trägt das Gericht einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs Rechnung. Letzteres hatte ein Urteil des Landgerichts vom November 2015 aufgehoben. Dieses sah nur drei Jahre und acht Monate Gefängnis vor. Der Grund: Der Bundesgerichtshof zog wegen der Ausführung der Tat statt einer Verurteilung wegen Raubes auch ein Urteil wegen "schweren Raubes" in Betracht.

Der Vorwurf: Mit drei anderen Räubern überfiel der damals 25-Jährige nach Ansicht des Gerichts am 11. März 2015 einen Uhrenladen in Stadtfeld. Die mit Sturmhauben maskierten Räuber hatten an jenem Abend auf den Ladeninhaber gewartet. Sie nutzten den Überraschungseffekt, stießen den Mann zurück in den Laden, schlugen auf ihn ein und zwangen ihn zur Herausgabe des Tresorschlüssels. Später verklebte einer der Maskierten dem Mann mit Klebeband den Mund, außerdem fesselten die Täter die Hände ihres Opfers auf dem Rücken. Der Juwelier erlitt mehrere Schwellungen und Unterblutungen. Er war zwei Wochen lang krank geschrieben. Insgesamt entstand  ein Schaden von rund 30.000 Euro.

Pech für Juan Carloz Z.: Die Ermittler fanden seine Hautzellen an dem verwendeten Klebeband. Geschnappt hatte die Polizei den Angeklagten am 4. April 2015. Damals war Z. gerade dabei, einen weiteren Supermarkt in Barleben zu überfallen. Seitdem sitzt er in Haft.

Verteidigung und Staatsanwaltschaft haben eine Woche Zeit, erneut Revision gegen das Urteil einzulegen, teilte Andrea Löbel, Richterin am Landgericht, mit.