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Pullman-City Absturzursache von Flugzeug unklar

Der abgestürzte Pilot aus Oschersleben war 68 Jahre alt. Die Absturzursache bleibt unklar.

Von Dennis Lotzmann 16.08.2016, 01:01

Halberstadt l Nach dem Flugzeugabsturz am Sonnabend in Hasselfelde ist die Identität des Opfers nahezu endgültig geklärt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft in Halberstadt handelt es sich „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ um einen 68 Jahre alten Mann aus Oschersleben.

Um endgültige Klarheit zu bekommen, erfolge noch eine Obduktion, so Oberstaatsanwältin Eva Vogel. Damit solle geklärt werden, ob möglicherweise gesundheitliche Probleme beim Absturz eine Rolle gespielt haben. „Außerdem geht es darum, ein Fremdverschulden auszuschließen.“

Der Mann war am Sonnabend gegen 15.15 Uhr im Rahmen des 4.  „Wild West Fly In“-Ultraleicht-Fliegertreffens auf dem Flugplatz Pullman-City Harz unmittelbar nach dem Start abgestürzt. Die Maschine geriet in Brand, die sofort hinzu geeilten Retter konnten dem Mann nicht mehr helfen. Neben den Feuerwehren aus Hasselfelde und Benneckenstein waren auch der Rettungsdienst und ein Rettungshubschrauber im Einsatz.

Ein Augenzeuge, der das Treffen mit rund 140 Piloten aus der Ultraleichtflugzeug-Szene beobachtete, sah, wie die Maschine zu Boden ging und Augenblicke später offenbar explodierte. „Ich habe den Start beobachtet und gesehen, wie der Pilot eine Runde gedreht hat“, so der Flugzeugfan aus Wernigerode. „Als ich mich freute, dass der Pilot nun direkt in meine Richtung fliegt und mir einen tollen Schnappschuss ermöglicht, passierte es“, so der Hobbyfotograf. Plötzlich sei die Maschine in den Sturzflug gegangen, auf dem Boden zerschellt und habe wenig später lichterloh in Flammen gestanden.

„Keine Ahnung, was dafür der Grund war“, so der Wernigeröder, der denkbare Gründe skizziert: War es eine Windböe, flog die Maschine zu tief, war sie zu langsam oder gab es ein technisches Problem? Fragen, auf die nun die Ermittler der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen in Braunschweig eine Antwort finden müssen. Diese Behörde hat die Ermittlungen übernommen. Ob es sich bei dem Opfer um den Halter des Leichtflugzeugs handelt, wollte ein Sprecher der Untersuchungsstelle nicht sagen.

Das Opfer war nach Volksstimme-Recherchen passives Mitglied des Fliegerclubs Oschersleben. Er hatte als Pilot eines Ultra-Leichtflugzeugs keinen unmittelbaren Kontakt zur Segelfliegerszene, war aber bereits seit etwa 20 Jahren aktiv.

Die Tatsache, dass das Fliegertreffen trotz der Tragödie nicht vorzeitig abgebrochen wurde, wirft derweil Fragen auf. Noch am Sonntag fanden Flüge statt. Wolfgang Hagenberger, Chef der Westernstadt Pullman-City, wehrte am Montag wie schon am Wochenende entsprechende Anfragen schroff ab. Man habe nach dem Unglück nicht mehr gefeiert. „Die Piloten sind nun einmal da gewesen - und dann am Sonntag nur noch heim geflogen“, so Hagenberger.