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Wiederansiedlung Zahl der Lachse in Sachsen-Anhalt steigt

Wissenschaftler versuchen seit 2009 Wanderfische wie Lachse und Meerforellen auch in Sachsen-Anhalt wieder anzusiedeln - mit Erfolg.

16.12.2016, 06:01

Zerbst (dpa) l Die Wiederansiedlung ehemals heimischer Wanderfische in Sachsen-Anhalt zeigt zunehmend Erfolge. Seit 2011 seien bereits mehr als 50 Lachse und 90 Meerforellen zum Laichen in Nuthe und Jeetze zurückgekehrt, sagte Ingo Borkmann vom Institut für Binnenfischerei in Potsdam der Deutschen Presse-Agentur. Das Institut setzt in den Flüssen jedes Jahr Tausende Fische aus, die dann in die Nordsee schwimmen. Die Wissenschaftler beobachten dann, wie viele Fische den Weg über die Elbe zurück nach Sachsen-Anhalt finden, um dort ihre Eier abzulegen.

Lange Zeit war es den Fischen gar nicht möglich, die Elbe hinauf zu schwimmen. Ein Wehr bei Hamburg versperrte den Weg. Erst seit dort vor einigen Jahren eine große Fischtreppe gebaut wurde, können Lachse und Meerforellen wieder flussaufwärts schwimmen. Das Projekt in Sachsen-Anhalt gibt es seit 2009.

Die Wiederansiedlung der Wanderfische in der Nuthe gehe mit weiteren Maßnahmen einher, sagte Borkmann. So würden Flussabschnitte renaturiert oder Wehre entfernt, um Lebensraum für die Fische zu schaffen. "Es geht nicht darum, einfach nur Fische reinzuwerfen und sich dann darüber zu freuen, dass sie zurückkommen."

Mittlerweile haben die Wissenschaftler auch eine Kamera installiert, die die Rückkehrer beobachtet. So könne man auch Fische erfassen, die zwischen den regelmäßigen Zählungen zum Ablaichen kommen. Langfristiges Ziel ist, dass sich der Bestand aus sich selbst heraus erhält. Dem komme man immer näher, sagte Borkmann. "Wir sehen bereits, dass sich der Kreis schließt."