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Bedarf an Lehrern soll bis Sommer feststehen

In Sachsen-Anhalt fehlen Lehrer. Den langfristigen Bedarf will eine Expertenkommission bis zum Sommer ermitteln. Erst dann soll über Ausbildungskapazitäten entschieden werden.

10.05.2017, 12:58

Halle/Magdeburg (dpa/sa) - Wie viele Lehrer in Sachsen-Anhalt langfristig gebraucht werden, soll bis zum Sommer feststehen. Ende Juni werde ein entsprechender Bericht der vom Landtag eingesetzten Expertenkommission erwartet, sagte ein Sprecher des Wissenschaftsministeriums am Mittwoch. Sobald die Zahlen vorlägen, könne über die nötigen Kapazitäten zur Lehrerausbildung an der Universität Halle entschieden werden. "Das werden wir dann schnellstmöglich tun."

Die Hochschule hatte einmalig die Plätze für Studienanfänger um 150 auf 700 erhöht. Zum kommenden Wintersemester soll die Anzahl wieder auf 550 heruntergefahren werden. Der Ministeriumssprecher betonte, die Erhöhung sei einmalig durch einen Nachtragshaushalt des Landtags möglich gewesen. Bevor man das verstetigen könne, müsse aber klar sein, wie viele Lehrer in ein paar Jahren tatsächlich gebraucht würden. "Was wir nicht wollen, ist über Bedarf auf Halde auszubilden."

Dieser Fehler habe in der Vergangenheit dazu geführt, dass Lehramts-Absolventen nach dem Studium reihenweise gezwungen gewesen sein, Sachsen-Anhalt zu verlassen. Für die Studienanfänger von heute müsse es in fünf bis sieben Jahren auch den entsprechenden Bedarf an Lehrerstellen geben. Gegen den aktuellen Lehrermangel helfe eine Erhöhung der Studienkapazitäten dagegen nicht.

Die Expertengruppe, die den langfristigen Bedarf ermitteln soll, wurde im Dezember 2016 gegründet. Darin sind die beteiligten Ministerien und Universitäten vertreten.