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Dritte Liga Schlaflos in Cottbus

Drittligist 1. FC Magdeburg hat in Cottbus verdient mit 0:2 (0:2) verloren. Energie genügte ein Konter und eine Standardsituation um Sieg.

13.03.2016, 23:01

Cottbus l Jan Löhmannsröben posierte Stunden vor dem Spiel auf seinem Instagram-Account (www.instagram.com/jl6_inked) bäuchlings im Hotelbett. Und auch Nils Butzen ließ seine Fangemeinde mit einem Posting ebenfalls bei Instagram aus seinem Hotelbett schlaflos in Cottbus an der Vorbereitung auf die Partie des FCM bei Energie Cottbus teilhaben. Trainer Jens Härtel dachte wohl weniger an diese beiden Fotos, als er nach dem Spiel nüchtern feststellte: „Es hat die Mannschaft gewonnen, die von Anfang an wach war.“

Löhmannsröben & Co. waren in der Tat wohl noch gedanklich im Bett (oder anderswo), als nach 15 Sekunden Sven Michel bereits die erste hochprozentige Chance für die abstiegsbedrohten Gastgeber auf dem Fuß hatte. Zwei Minuten später zielte Patrick Breitkreuz zu hoch. In der 8. Minute lag der Ball dann im Tor: Mit einem langen Ball hebelte der FCE die weit aufgerückte FCM-Abwehr aus, Michel stand plötzlich allein vor Jan Glinker und traf zum 1:0.

„Wir haben die erste Viertelstunde total verschlafen“, analysierte später auch FCM-Torjäger Christian Beck. Nach Umstellung von Vierer- auf Dreierkette  kamen die Gäste zwar etwas mehr ins Spiel, die besseren Chancen hatte aber zunächst weiter Energie durch Richard Sukuta Pasu (19.) und Christopher Schorch (29.). Hätte der FCM dann bei einer seiner beiden Großchancen getroffen, wäre die Partie vielleicht gekippt: Erst scheiterte freistehend Beck per Kopf an Torwart Daniel Lück (34.), und bei der folgenden Ecke rettete Lück gegen Löhmannsröben (35.) – wobei manch einer dessen Schuss hinter der Linie gesehen hatte. „Mit einem Tor wäre das Spiel ganz anders gelaufen“, konstatierte Beck. Quasi mit dem Pausenpfiff setzte Cottbus dann schon fast den K.o.-Schlag. Nach einer Ecke war Joni Kauko zum 2:0 (45.) erfolgreich, nachdem zuvor zweimal Christopher Handke gerettet hatte (37., 45.).

Nach der Pause verpasste Sebastian Ernst nach einem Eckball den Anschlusstreffer (56.), danach plätscherte das Spiel mehr oder weniger vor sich hin. Die Gastgeber zogen sich vor 8404 Zuschauern im Stadion der Freundschaft immer mehr zurück und warteten auf den entscheidenden Konter, Magdeburg fehlten die spielerischen Mittel, um Energie in Gefahr zu bringen.

„Wenn man die Anfangsphase verschläft, muss man sich nicht wundern, wenn man mit leeren Händen nach Hause fährt. Wir müssen lernen, immer von Anfang an da zu sein. Das ist uns in Cottbus nicht gelungen“, fasste Härtel die Partie zusammen. Dass nach dem feststehenden Klassenerhalt die Konzentration gefehlt habe, wollte der FCM-Trainer nicht als Erklärung gelten lassen. „Die Effektivität war diesmal auf Seiten des Gegners. Wir haben bis zum Ende Gas gegeben. Aber man kann nicht immer gewinnen.“ Der eingewechselte Lars Fuchs packte die ärgerliche wie unnötige Niederlage auch in die Schublade „Ausrutscher“: „In der 3. Liga ist es immer eng. Diesmal ist es gegen uns gelaufen – das wirft uns nicht um.“