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Handball Noch Sand im Abwehr-Getriebe des SCM

Der Start in die zweite Saisonhälfte ist den Handballern des SC Magdeburg in Balingen geglückt (35:30). Jetzt geht es aber direkt weiter.

Von Janette Beck 10.02.2017, 00:01

Magdeburg/Kopenhagen l Nur drei Tage später nach dem Spiel in Balingen soll in der Gruppenphase des EHF-Pokals bei KIF Kolding Kopenhagen nachgezogen werden. Keine leichte Aufgabe, SCM-Trainer Bennet Wiegert spricht sogar von einem „Hammer-Start“. Obwohl der Start in die Rückrunde der Bundesliga geglückt war, betrachtete SCM-Trainer Bennet Wiegert am Donnerstagmorgen, noch immer unterwegs mit dem Mannschaftsbus, den 35:30-Erfolg in Balingen durchaus durch eine kritische Brille. Vor allem der 17:17-Halbzeitstand war dem Coach ein Dorn im Auge. „Damit setzen wir uns selbst unter Druck, bringen die Halle zurück und machen uns das Leben selbst schwer. Dabei hatten wir beim 10:5 die Sache ganz gut im Griff“, konstatierte Wiegert einen optimalen Start nach 15 Minuten. „Warum dann der Bruch kommt, das kann ich mir zehn Stunden später irgendwie immer noch nicht erklären“, gestand er gestern während des 1000-Kilometer-Ritts von Balingen nach Kopenhagen.

Die zweite Hälfte wurde so zu einem Schlagabtausch auf Augenhöhe. „Aber“, und das nahm der Chefcoach neben 35 Toren im Angriff als „positiv“ mit nach Dänemark, „wie die Jungs dann den Kampf angenommen und den Sieg hintenraus sichergestellt haben, das hat mich gefreut zu sehen.“ Allerdings habe man „mit zu offenem Visier“ gekämpft, „das führte zu 30 Gegentoren – und das sind einfach zu viel und kann uns anderswo schon zum Verhängnis werden“.

Matthias Musche, wie Michael Damgaard am Mittwoch mit acht Toren erfolgreich, strich in der Nachbetrachtung vor allem die Kampfmoral heraus: „Ich bin stolz, dass die Mannschaft nach einer typischen, dezimierten Vorbereitung unbedingt dieses schwere Spiel gewinnen wollte.“ Seine eigene Leistung stehe dabei im Hintergrund. Er habe „wie immer versucht, der Mannschaft zu helfen, indem ich meine Aufgaben erledige“. Wichtiger sei gewesen, „gegen eine Mannschaft zu gewinnen, die um jeden einzelnen Punkt im Abstiegskampf fightet“.

Mit Blick auf den Start im EHF-Cup bei KIF Kolding Kopenhagen sieht Wiegert dennoch Steigerungsbedarf: „Wir müssen zusehen, dass wir in der Abwehr den Sand aus dem Getriebe bekommen.“ Vor allem auch, weil mit dem 14-fachen dänischen Meister ein Gegner der gehobenen Klasse wartet: „Aus meiner Sicht ist das für uns schon ein echter Hammer-Start in die Gruppenphase. Auch wenn sie momentan unter ihren Möglichkeiten spielten, das ist eines der stärksten Teams im Wettbewerb und sehr erfahren.“

Zudem stellt für die Dänen nach dem verpatzten Wochenende beim Pokal-Final-Four (Niederlagen gegen Aalborg und Meister Bjerringbro-Silkeborg) der EHF-Cup die größte Chance dar, auch im nächsten Jahr international zu spielen. „Dass KIF jetzt in einer ähnlichen Situation sind wie wir, macht die Sache nicht einfacher“, glaubt Wiegert.