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Handball Derbysieg könnte Saison vergolden

Mit dem 31:19 (13:9)-Verbandsligaerfolg hat der SV Eiche Biederitz in Güsen einen großen Schritt in Richtung Titel gemacht.

Von Anne Hofmann 13.04.2016, 01:01

Güsen l Das Gesicht von GHC-Trainer Thomas Lepper war nach der Schlusssirene versteinert. Es war womöglich nicht die Tatsache, dass am Ende die Gäste auf dem Güsener Parkett jubelten, sondern dass seine Sieben mit einfachen Mitteln den Faden verloren und dem SVE das Spiel überlassen hatte.

Denn zu Beginn der Partie sah es durchaus so aus, als könnte der nächste Liga-Favorit in der Elbe-Havel-Sporthalle ins Straucheln geraten. „Die Güsener haben es uns am Anfang wirklich schwer gemacht“, gestand Eiche-Trainer Enrico Sonntag. Zwar gingen die Biederitzer in Front, doch legten die Gastgeber nach dem 2:2 immer einen Treffer vor, führten bald 7:5. „Für uns war es wichtig, dass wir konzentriert weiterspielen. Wir haben dann Christian Haßbargen weitestgehend aus dem Spiel genommen und danach waren die Mittel der Güsener recht begrenzt.“ Was Sonntag natürlich wohlwollend zur Kenntnis nahm, sorgte bei seinem Gegenüber nicht für Begeisterung. „Wir haben gut angefangen, unsere Abwehr stand sehr gut, aber nach einer Viertelstunde haben wir diese Leistung einfach nicht mehr auf die Platte gebracht.“

Zu oft vertendelten die Güsener die Bälle nun im Eins-gegen-Eins oder leisteten sich einfache Abspielfehler. Die Biederitzer liefen Tempogegenstöße oder schlossen über die zweite Welle ab und zogen so bis zur Pause auf 13:9 davon.

Nach dem Seitenwechsel wirkte der GHC bemüht, „doch Biederitz war einfach dynamischer. Unsere Linksaußen sind zum Beispiel total verhungert und hinten raus fehlte uns auch ein Stück weit die Kondition“, haderte Lepper. Der Abstand blieb bis fünf Minuten vor Schluss recht konstant bei fünf Treffern, erst dann schraubten die Ehle-Handballer das Ergebnis noch in die Höhe. „Ich hatte vorher Bedenken, dass die Abmessungen der Halle uns Probleme bereiten würden, doch wir haben unser Spiel breit aufgezogen und waren von allen Positionen gefährlich.“ Überragender Akteur war aber Carlos Swoboda, der mit neun Treffern bester Werfer der Biederitzer war. Auf Seiten der Gastgeber verbuchte Christian Haßbargen trotz 45-minütiger Manndeckung zehn Tore.

Während der GHC die Partie „schnell abhakt“, wie Lepper betonte, „haben wir vielleicht den entscheidenden Sieg auf dem Weg zum großen Ziel eingefahren. Wir haben es jetzt selbst in der Hand und das Momentum auf unserer Seite“, so Sonntag. Mit der überraschenden Niederlage der HSG Osterburg beim abstiegsbedrohten HV Ilsenburg (30:25) hält der SV Eiche nun sogar noch mehr Trümpfe in der Hand, haben die Altmärker nun bereits vier Pluspunkte Rückstand bei noch drei ausbleibenden Begegnungen.

Güsen: Bretschneider, Himmel – Schirmeister, Schulz, Titsch (1), Prause (1), Grosenick (1), K. Lepper, Chr. Haßbargen (10), Seydack, Heitzmann (1), Gerlach (2), Müller (3)

Biederitz: Wichmann, Wetzel – Swoboda (9), Enke, Wolff, Krüger (1), Dietze (1), Peters (5), Schnetter (6), Freistedt (1), Schrader, Steinweg, Wiedon (2)

Siebenmeter: GHC 2/2– 5/4 SVE; Zeitstrafen: GHC 3 – 3 SVE