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Fußball Pässe von Mangrapp-Brüdern, Schmidt-Brüdern und Markus Krotki nicht rechtzeitig verschickt Mechau schläft! Quintett geht ablösefrei und darf spielen

Von Christian Meyer 02.02.2013, 02:22

Mechau l Es passt ins Bild! Nach dem der ehemals beste westaltmärkische Verein sportlich sowohl in der Landes- als auch in der Kreisliga um das Überleben kämpft, werden auch abseits des Feldes Fehler gemacht.

Die Spielerpässe von Markus Krotki, Steffen und René Mangrapp sowie Uwe und Robert Schmidt sollen nicht rechtzeitig, also binnen einer 14-tägigen Frist nach der Abmeldung Ende Dezember, dem Fußballverband Sachsen-Anhalt (FSA) oder den Spielern selbst zugeschickt worden sein. Demzufolge konnte das Quintett, die Schmidt-Brüder zum 1. FC Lok Stendal, der Rest zum SV Liesten, ablösefrei wechseln und ist ab sofort spielberechtigt. Ein grober Fauxpas der Mechauer Verantwortlichen, die im Transfer-Hickhack stets eine harte Linie fahren wollten. Neben dem finanziellen Schaden, ohne Zustimmung des abgebenden Vereines wären die Spieler sechs Monate gesperrt worden, Mechau hatte also alle Trümpfe auf der Hand, ist es vor allem das Image des zehnjährigen Landesligisten, das weiter ramponiert wird. Als die Frist bereits vorbei war, sagte Vorstandsmitglied Henning Lehmann auf Volksstimme-Nachfrage: "Wenn Lok die Spieler haben will, müssen sie jetzt richtig zahlen." Das Lehrgeld zahlten andere.

Um den Imageschaden zu begrenzen, einigte man sich mit dem SV Liesten auf Stillschweigen. Auch deshalb sagt Markus Krotki nur: "Es ist das Beste, was uns passieren konnte." Für die Fußballer, die seit dem Bekanntwerden ihrer Abwanderungsgedanken einen schweren Stand hatten, wäre ein halbes Jahr Pause der Albtraum, für viele Mechauer die gerechte Strafe gewesen. Heute, beim Testspiel in Seehausen, absolviert das Trio seinen ersten Einsatz im SVL-Trikot.

Der einstige Vorzeigeklub steuert hingegen führungslos dem Abgrund entgegen. Um den Totalschaden zu verhindern, sprich Neuanfang in der 2. Kreisklasse, treffen sich die Mechauer Verantwortlichen am Dienstag mit Mitgliedern des FSA. Dabei geht es um verschiedene Varianten, die erste Männermannschaft aus der Landesliga zurückzuziehen. Neben einem Startrecht in der Landesklasse (2013/14, wäre die Mechauer Idealvorstellung) droht auch, nach der Auflösung der zweiten Mannschaft, eine Zwangsversetzung in die tiefste Spielklasse des Kreises. Dass diese Entscheidung erst vier Tage vor dem geplanten Rückrundenstart gegen den TuS Bismark fallen soll, ist ein weiterer Beleg der Trägheit im Mechauer Vorstand.

Sportlich, soviel steht nach den Abgängen, zu denen auch Sebastian Braune und Philipp Noack (beide Krevese) sowie Rafal Pisula (private Gründe, Berlin) und Christian Förster (unbekannt) zählen, fest, ist die Eintracht höchstens noch eine Kreisligamannschaft. Aus dem Mannschaftskreis heraus, wird ein Neuanfang in der 2. Kreisklasse mittlerweile einer möglichen Absch(l)usstour durch die Landesliga vorgezogen. "Spieler wie Thomas Philipp haben mir klar mitgeteilt, dass sie keine Lust haben, mit dieser Mannschaft Landesliga zu spielen. Und ich kann sie verstehen", sagt Trainer Axel Krüger.

Zumal die Personaldecke noch dünner wird. Manfred Braun orientiert sich ab Ende Februar beruflich um (Schweiz), wird bis Saisonende nur noch alle zwei Wochen, danach gar nicht mehr zur Verfügung stehen.